An die Geliebte

Du bist so schön wie die Blume,
Wie sie so hold und mild,
Du strahlst wie sie in der Sonne
Und schmückest das Gefild.

Doch schöner noch als die Blume,
Sie ist so stumm und still,
Allein deine Augen sprechen
Der Wunder laut und viel!

Dein Mund ist voll süßer Töne,
Voll lieblicher Musik,
Wie Engelharfen so hallet's
Verkündend reines Glück!

Die Blume, sie muß erbleichen;
Doch du, du welkest nicht,
Noch schöner werd' ich dich sehen
Einst in des Himmels Licht!

Collection: 
1855

More from Poet

Mit leisem Lied, mit süßen Leierklängen -
Denn ach! was hab' ich Armer mehr zu geben? -
Möcht' ich, du Holde! in dein Herz mich drängen,
Wär' nur vergebens nicht dies eitle Streben!

Du stehst zu hoch! ach, willst du mich erheben,...

Der Frühling ist kommen!
Schallt froh es und laut:
Auf! ruft ihm Willkommen
Dein Jüngling so traut!
Laßt tönen die Lieder
Durch Wald und durch Flur!
Der Frühling küßt wieder
Die ganze Natur!

...

Sonn' ist aufgegangen,
Blickt durch's Fenster 'nein,
Wo vom Traum umfangen
Schlummert Liebchen mein.

Und ich steh' hier unten,
Blick' zum Fensterlein:
Möcht' nur ein paar Stunden
Wohl die Sonne sein...

Es saß der Knabe an dem Bach,
Auf grünem Blumenrain,
Und dachte sinnend drüber nach,
Was Liebe möchte sein!
Sie sagen, Liebe machet Harm
Und ist doch süß dabei,
Ein Balsam und doch glühend warm:
Das schien...

Mit lächelndem Gesicht
Lagst du in süßer Ruh',
Umstrahlt von mildem Licht:
Ach! wovon träumtest du?

Verzaubert schienst du mir,
Die blauen Aeuglein zu,
Entrollt der Locken Zier:
Ach! wovon träumtest du...