• [178] Zwei Frauen aus der Reformationszeit.

    1. Caritas Pirkheimer[1].

    Mit seinen Türmen, seinen stolzen Warten
    Liegt Nürnberg vor des Wandrers Blicken da,
    Der...

  • [50]
     Zwei Ritter.

    Crapülinski und Waschlapski,
    Polen aus der Polackei,
    Fochten für die Freiheit, gegen
    Moskowiter-Tyrannei.

    5 Fochten tapfer und entkamen
    Endlich glücklich nach Paris –
    ...

  • [101]

     Zwei Wahnsinnige.

    Zwei große Menschen schritten diese Pfade
    Und oft steh'n Beide jäh mir vor dem Sinn:
    Tasso, der Dichterfürst von Gottes Gnade,
    Und Friedrich  Nietzsche .... gleich...

  • Zweytes Fragment.

    Boreas hatte getobt, mit ehernem Fittig gebrauset,
         Daß die Erde gebebt, daß sich die Völker entsetzt,
    Aber ihn hörte nicht Natur, im Schlummer erstarret,
         Fester über sich zog sie nur die Decke von Eis.
    5 Nicht der Gewalt wich sie, sie harrte des Rufes der Liebe,
         Und da sendete Zevs Zephyrn den liebenden ab.
    ...

  • [237] Zwielicht.

         Dämmrung will die Flügel spreiten,
    Schaurig rühren sich die Bäume,
    Wolken zieh’n wie schwere Träume –
    Was will dieses Grau’n bedeuten?
     
    5       Hast ein Reh du, lieb vor andern,...

  • Mit dem Strohhut in der Hand,
    war es mir, als trügen Flügel
    durch den Wald mich, übers Land,
    über bunte Frühlingshügel.

    Auf den heißen Wangen glühten
    mir die Rosen maienwahr,
    und die weißen Kirschenblüten
    flocht ich mir ins dunkle Haar - —

    Meine Jugend ist vergangen
    wie ein lindes Frühlingswehn.
    Habe mir kein Glück...

  • Ich denk' an meine Bergwaldfee
    in banger Stunde gern - -
    Grün träumend wie der Gletschersee,
    so glänzt ihr Augenstern.

    Ihr Kleid ist weich und seidenhell,
    ihr Mund geheimnisvoll, ihr
    Lachen tönt, als wär's ein Quell,
    der mit dem Frühling schwoll.

    In ihrem dunklen Haar als Zier
    trägt sie die Almenros',
    und all des Waldes...

  • Ich war ein Kind. Und mein Gespiele,
    der jede Freude, jeden Traum
    und jeden Kummer mit mir teilte —
    das war ein alter Walnußbaum.

    Fiel mir ein Zittern in die Seele,
    ein Bangen vor der Einsamkeit,
    so lief ich flink zu meinem Freunde
    und klagte ihm mein kleines Leid;

    Und schlang um seinen Stamm die Arme
    und duckte scheu mich wie...

  • Im Mondschein, da flimmert's,
    und dämmerig schimmert's
    vom Moore zur waldigen Höh'.
    Zottblümchen, sie neigen
    die Krönchen in Schweigen,
    geheimnisvoll plätschert's im See.
    Wie Blütenfiaum steigen
    die Elfchen im Reigen
    und zirpen ihr silbernes Lied.
    Die Zwerge dort unten,
    beim Höhlenloch drunten,
    die hämischen, kichern...

  • Müd' hab ich den schleppenden Tag verbraucht.
    In Gold ist der weite Himmel getaucht,
    und der Mond schwebt silbrig empor.

    Und ich schaue und dürste und weine still
    um Glück, das nimmer mich finden will,
    um die Hoffnung, die ich verlor.