Ich denk' an meine Bergwaldfee in banger Stunde gern - - Grün träumend wie der Gletschersee, so glänzt ihr Augenstern. Ihr Kleid ist weich und seidenhell, ihr Mund geheimnisvoll, ihr Lachen tönt, als wär's ein Quell, der mit dem Frühling schwoll. In ihrem dunklen Haar als Zier trägt sie die Almenros', und all des Waldes wild Getier spielt zahm um ihren Schoß. Und mit der schmalen Zauberhand zeigt sie ein Paradies, ein wahres Märchenwunderland, wie Kindermärchen süß! Und wenn sie spricht, so lauscht der Wald und atmet leis - und blüht - und ihre Rätselstimme hallt gleich einem Himmelslied. Es stellt der Wind sein Wehen ein, es neigen sich verzückt die purpurfarbnen Akelein, von Träumen sanft umstrickt. Forellen springen aus der Flut, verschleiert ruht die Flur, und rot umschlingt in Liebesglut der Abend die Natur — — Da schweigt der Heimat schöne Fee, sie lächelt mir und winkt und schwindet blau zum Firnenschnee und Stern um Stern erblinkt.
Träumerei
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Wir standen stumm uns gegenüber, die Augen heiß, der Atem schwer. Jäh brannten alle Kerzen trüber. Und heitre Menschen um uns her! Da nahmst du zitternd meine Hände, wir schwiegen, blickten irr im Kreis — und wußten wohl: Dies war das Ende! Und deine Lippen wurden weiß.
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Ein Geigenschluchzen, Jauchzen, Singen ein herzverwirrendes Getön! Ein leidenschaftlich schwüles Klingen, erschreckend fast, und dennoch schön! Noch wucherten am Felsgelände die wilden Rosen weiß und rot — und fühlten schon die Sommerwende und fühlten schon den nahen Tod. Da war's, als ob die...
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Was Wunsch heißt und Verlangen, war mir ferne. Es schwieg mein Herz. Und meine Sehnsucht schlief. Da kam's. Und vier erschrockne Augensterne versanken ineinander, heiß und tief. Ein banges Staunen und ein wehes Brennen, ein Geben, Nehmen — ach, der süße Tausch! - Ein selig Zittern, schweigendes...
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Uebers Dorf hin blinkt der Mond aus den Wolkenrissen, und ein Mädel jung und blond wacht in schwülen Kissen. "Lieber Mond, o sag mir's doch," lispelt sie fein leise, "liebt der Hans mich treulich noch in der alten Weise?" Und der Mond am Wolkensaum gähnt und wandert weiter. Und die Gretel küßt...
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Die alte Xenja, die lacht so schrill. Und fragt dich: " Was macht mein Täubchen Cyrill? Der ist in den Krieg gegangen!" Die alte Xenja, die lacht so schrill. Und winselt: „Mein Söhnchen, mein schöner Cyrill, hat dich der Feind gefangen?" Die Xenja, die alte, lacht gellend und schrill: "Ich weiß...