• [81]
     Nächtliche Fahrt.

    Es wogt das Meer, aus dem dunkeln Gewölk
    Der Halbmond lugte scheu;
    Und als wir stiegen in den Kahn,
    Wir waren unsrer drei.

    5 Es plätschert’ im Wasser des...

  • [131] Nächtlicher Ritt.
    (1882.)

    Stockenden Herzschlags hab’ ich dein gedacht,
    Mein heißes, wildes Lieb, in dieser Nacht! –
    Schwül war’s, die Erde dürstete nach Regen;
    Kein Laut umher, als meines...

  • Nähe des Geliebten.

    Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
         Vom Meere strahlt;
    Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
         In Quellen mahlt.

    5 Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
         Der Staub sich hebt;
    In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
         Der Wandrer bebt.

    Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem...

  • [83] Nach dem Kongreß.
    (1890.)

    In strenger Hast habt ihr den Aar gehalten,
    Der lang gewöhnt an freie Sonnenflüge
    Und der auf jedem seiner Siegeszüge
    Die Wolkenwände flügelstark gespalten.
    5...

  • [40] Nach dem Sturm.

    O frage nicht warum noch itzt,
         Wo mir des Glückes Sonne leuchtet,
    Der Gram auf meiner Stirne sitzt;
         Und oftmals mir das Auge feuchtet.

    5 Sahst Du das Meer? hoch thürmen dort...

  • Nach der Aufführung des Otto von Wittelsbach.[1]

    Er ist es selbst, nicht Fleck; es ist der echte
    Agilolfinger, voll von edlem Heldenmuth,
    Von deutschem Biedersinn, der schwarzen Undank rächte
    In eines falschen Freundes Blut. –
    5 Ο Fleck! so bald dein Herz, obgleich im bloßen Spiele,
    Zerrissen scheint, so beben wir von...

  • [29] Nach zehn Jahren

    Als einstmals ihr im hohen Rat
    Wie Schächern uns den Stab gebrochen,
    Da hat, der euch entgegentrat,
    das spöttisch-stolze Wort gesprochen:
    5 „Versucht es doch – in seinem Flug
    ...

  • [321] Nachklang.

    Das Buch ist aus, – bald auch mein Lebensgang,
    Von dem es kündet als ein Echotönen,
    Weil alles zu begleiten mit Gesang
    Von je mir war erhebendes Gewöhnen.
    5 Und so hab ich von...

  •      Nacht lag auf meinen Augen,
    Blei lag auf meinem Mund,
    Mit starrem Hirn und Herzen
    Lag ich in Grabesgrund.

    5      Wie lang kann ich nicht sagen,
    Daß ich geschlafen hab’;
    Ich wachte auf und hörte
    Wie’s pochte an mein Grab.

         „Willst du nicht aufstehn, Heinrich?
    10 Der ew’ge Tag bricht an,
    Die Todten sind erstanden,...

  •      Nacht liegt auf den fremden Wegen, –
    Krankes Herz und müde Glieder; –
    Ach, da fließt, wie stiller Segen,
    Süßer Mond, dein Licht hernieder.

    5      Süßer Mond, mit deinen Strahlen
    Scheuchest du das nächt’ge Grauen;
    Es zerrinnen meine Qualen,
    Und die Augen überthauen.