• [11] Zwischen meinen Wänden

    Ich danke dir: Ich bin ein Kind geblieben,
    Ward äußerlich auch meine Schwarte rauh.

    Zu viele Sachen weiß ich zu genau
    Und lernte mehr und mehr die Wände lieben....

  • Unter der linden An der heide, Wo unser beider lager was, Da könnet ihr finden Zärtlich beide Gebrochen, blumen und das gras: Vor dem wald in einem tal, Tandaradei, Lieblich sang die nachtigall. Ich kam gegangen Zu der aue, Mein liebster war gekommen eh’r, Da ward ich empfangen, Hehre Fraue, Dass ich bin selig immer mehr. Küsst er mich? Wohl tausend stund, Tandaradei, Seht, wie rot mir ist der...

  • Dû bist mîn, ich bin dîn.
    des solt dû gewis sîn.
    dû bist beslozzen
    in mînem herzen,
    verlorn ist das sluzzelîn:
    dû muost ouch immêr darinne sîn.

  • Also helich is de dag,
    Thene neman met love ghevullen ne mach
    Ane the einiche godes sone,
    De the helle tobrac
    Unde thene leiden duvel thar inne bant.
    Dar mede losde he the christenhet,
    Dat was Crist silve! Kyrieleis!

  • I

    Ein altiu diu begunde springen
    hôhe alsam ein kitze enbor;
    si wolde bluomen bringen.
    „tohter, reich mir mîn gewant!
    ich muoz an eines knappen hant,
    der ist von Riuwental genant.
    traranuretun traranuriruntundeie.“

    II

    „Muoter, ir hüetet iuwer sinne!
    erst ein knappe sô gemuot,...
  • I
    Bluomen und daz grüene gras
    beidiu sint verswunden.
    nu treit uns aber diu linde vür die sunne nindert schat.
    ê, dô sî geloubet was,
    dô hiet man dâ vunden
    vil maneger hande vreuden. dâne gêt nu nindert phat,
    dâ wir dô
    ie sô vrô
    bî ein ander wâren.
    diu vreude het ein ende, dô diu zît begunde swâren,
    des trûret manic herze, des...

  • Mit dem Strohhut in der Hand,
    war es mir, als trügen Flügel
    durch den Wald mich, übers Land,
    über bunte Frühlingshügel.

    Auf den heißen Wangen glühten
    mir die Rosen maienwahr,
    und die weißen Kirschenblüten
    flocht ich mir ins dunkle Haar - —

    Meine Jugend ist vergangen
    wie ein lindes Frühlingswehn.
    Habe mir kein Glück...

  • Ich denk' an meine Bergwaldfee
    in banger Stunde gern - -
    Grün träumend wie der Gletschersee,
    so glänzt ihr Augenstern.

    Ihr Kleid ist weich und seidenhell,
    ihr Mund geheimnisvoll, ihr
    Lachen tönt, als wär's ein Quell,
    der mit dem Frühling schwoll.

    In ihrem dunklen Haar als Zier
    trägt sie die Almenros',
    und all des Waldes...

  • Ich war ein Kind. Und mein Gespiele,
    der jede Freude, jeden Traum
    und jeden Kummer mit mir teilte —
    das war ein alter Walnußbaum.

    Fiel mir ein Zittern in die Seele,
    ein Bangen vor der Einsamkeit,
    so lief ich flink zu meinem Freunde
    und klagte ihm mein kleines Leid;

    Und schlang um seinen Stamm die Arme
    und duckte scheu mich wie...

  • Im Mondschein, da flimmert's,
    und dämmerig schimmert's
    vom Moore zur waldigen Höh'.
    Zottblümchen, sie neigen
    die Krönchen in Schweigen,
    geheimnisvoll plätschert's im See.
    Wie Blütenfiaum steigen
    die Elfchen im Reigen
    und zirpen ihr silbernes Lied.
    Die Zwerge dort unten,
    beim Höhlenloch drunten,
    die hämischen, kichern...