• [37] So und nicht anders.

    Die Menschen kümmerten mich nicht viel,
    Eigen war mein Weg und Ziel.

    Ich mied den Markt, ich mied den Schwarm,
    Andre sind reich, ich bin arm.

    5 Andre regierten (regieren...

  •      So wandl’ ich wieder den alten Weg,
    Die wohlbekannten Gassen;
    Ich komme von meiner Liebsten Haus,
    Das steht so leer und verlassen.

    5      Die Straßen sind doch gar zu eng’!
    Das Pflaster ist unerträglich!
    Die Häuser fallen mir auf den Kopf!
    Ich eile so viel als möglich!

  • O, trüb’ und traurig muß ich geh’n,
         Um ihrethalb, die weit von hier;
    Wo werd’ am Ziel ich endlich steh’n,
         Am fernen Ziel, so weit von hier?
    5 Du, der die Welt gemacht so schön,
         Und auch mein Liebchen, weit von hier,
    Gieb Stärke mir zum Weitergeh’n
         Auf meinem Weg, so weit von mir.

    Ach, was ist treue Liebe schön!...

  • Sokrates und Alcibiades.

    „Warum huldigest du, heiliger Sokrates,
         Diesem Jünglinge stets? kennest du Grössers nicht,
              Warum siehet mit Liebe,
                   Wie auf Götter, dein Aug’ auf ihn?“

    5 Wer das tiefste gedacht, liebt das lebendigste,
         Hohe Tugend versteht, wer in die Welt geblickt
              Und es neigen die Weisen...

  • Soldaten kommen.

    Hörner und Pfeifen hab’ ich vernommen, –
    Mutter, nimms Brod weg, Soldaten kommen!
    Frieden und Ruh verscheucht ihre Näh’,
    Bringt unserm Städtchen nur Ach und Weh.
    5 Schlugen die Feinde sie unaufhaltsam,
    Sind sie auch gegen die Freunde gewaltsam,
    Denken, alles rings auf der Welt
    Wäre ihr eigen, wenn’s ihnen gefällt.

    ...
  • #EANF#

  • [64] Soldatenlied

    Es ist kein schöner Leben,
    Als Musketier zu sein,
    Sein teures Blut hingeben
    Ums Vaterland allein
    5 Für zweiundzwanzig Pfennige

    Wir schmeißen unsre Beine
    Wohl im Parademarsch.
    Der Hauptmann heißt uns Schweine,
    Der Leutenant ist weniger barsch
    10 Für zweiundzwanzig Pfennige     .

    Wenn nicht die...

  • [161]
     Solidität.

    Liebe sprach zum Gott der Lieder,
    Sie verlange Sicherheiten
    Ehe sie sich ganz ergebe,
    Denn es wären schlechte Zeiten.

    5 Lachend gab der Gott zur Antwort:
    Ja, die Zeiten sich...

  • [81]
     CXXXVI.

         Sollte mich in plötzlichem Ruin
    Feuerblick und heitre Laune flieh’n,

         Sollte sich durch Ader und Gebein
    Bange Qual und dumpfe Schwere zieh’n –

    5      Nicht, o...

  • [63] Sommer 1898

         Ich, der alte Ahasver,
         Habe große Eile,
         Zu verscheuchen wünscht’ ich sehr
         Ewig lange Weile:
    5      Lenke wieder meine Bahn,
         Endlos mir beschieden,
         Nach...