• [115] GESPRÄCH MIT EINEM BLASIERTEN

    Nun, wie war Ihr Flug?
    Fragte ich irgendwen.
    Er meinte: „Langweilig genug – –
    Immer bloß Landkarten sehn – –
    5 Außerdem zog es.“
    Angst?...

  •      [10] GESTÄNDNIS

    Ich hasse vor allen Dingen den Tod
    Und will mich töten.
    Dies letzte, verzweifelte Wagen
    Ist mir bis heute geblieben.

    5 Wo fährst du hin, verfahrener Sinn
    Auf polterndem Wagen?...

  • [164] Geständnis.

    I.

    Es ahnet niemand meines Herzens Regen,
    Das dunkle Meer von meiner Seele Tiefen,
    Wie seine Wogen endlos sich bewegen
    Und wilde Stürme aus dem Grunde riefen!

    ...

  • So war es nur ein Traum, was ich gesehen,
         Und fort hat ihn die Morgenluft getragen?
         Noch wag’ ich kaum die Augen aufzuschlagen,
         Noch zweifl’ ich, und weiß nicht, wie mir geschehen.

    5 „O komm, laß uns vereint durchs Leben gehen,
         Vereint uns freuen und vereinet klagen,“
         So schien zu mir ein holdes Weib zu sagen,
         Und...

  • [168] GEWISSE JUNGE BURSCHEN

    Seltsam schauen diese Jungen ins Leben,
    Davon sie gar nichts begreifen,
    In einer Zeit, da sie gar nichts erleben
    Und ebenso deshalb so gesund reifen.

    5 Drückt...

  • Schwere Ringe ... und die Meinung
    leere Schlinge ... werbe, werbe!
    Dumpfe Kammer ... und das Erbe
    – bringe Jammer – wird Erscheinung.

  • [75] Gewitter

    Oben in den Wolken krachte der Donner.
    Am Ufer des Indischen Ozeans balzte ein Kind.
    Würde der Mond noch monder, die Sonne noch sonner,
    So würden die Menschen vielleicht noch drehlicher, als sie schon...

  •      Dumpf liegt auf dem Meer’ das Gewitter,
    Und durch die schwarze Wolkenwand
    Zuckt der zackige Wetterstrahl,
    Rasch aufleuchtend und rasch verschwindend,
    5 Wie’n Witz aus dem Haupte Kronions.
    Ueber das wüste, wogende Wasser
    Weithin rollen die Donner
    Und springen die weißen Wellenrosse,
    Die Boreas selber gezeugt
    10 Mit des...

  • [46]

     Gewitternahen.

    Bleischwer drückt die Nacht auf mich,
    Wolken jagen rasch vorüber,
    Trübe schon und...

  • Euer Schicksal sind stets eure Taten, Menschen!
    Will des Schaffens Glück euch nicht geraten, Menschen,
    klagt euch selber nur der Unterlassung an.
    Schwer von Brotfrucht prangten eure Saaten, Menschen.
    5 Doch die Friedensarbeit ließ euch unbeglückt,
    und aus freien Brüdern wurden Staatenmenschen.
    Normen gabt ihr und Gesetze euerm Neid,
    wurdet...