• Wenn Liebe zu mir dich beweget
    Die Meine zu sein,
    Glaub' ich, daß Gott es geleget
    Dir ins Herz hinein.
    So drum mein Herz sich noch reget
    Solang die Seele heget
    Des Leibes Schrein:
    Die Güte des Herrn will ich preisen,
    Will hochauftönende Weisen
    Und Lieder ihm weih'n.
    ...

  • Tempel der Liebe von Gott gebaut!

    Ewige Leuchten an heiliger Stell',
    Sterne der Liebe, wie glüht ihr hell!

    Weihrauchwolke, die still verweht,
    Atem der Liebe, ein Duftgebet!

    Süßer Gesang, wie von seligen Höh'n,
    Worte der Liebe, wie läutet ihr schön!

    Stätte der Weihe, opferbewußt,
    Altar...

  • Die jenes Haus bewacht,
    Um unter Liebchens Fensterlein
    Zu schildern Tag und Nacht.

    Dann säh' ich sie frühmorgens gleich,
    Wenn sich ihr Vorhang regt,
    Und Abends spät beim Zapfenstreich,
    Wenn sie sich niederlegt.

    Bei Tage ging mein Pendellauf
    Hier unten hin und her;
    Sie schaut...

  • Die Sonne sinkt. Ein brechend' Mutter Auge
    Hängt sie noch einmal auf der stillen Erde
    Und zittert in des See's durchglühten Wogen.
    Ja, dräng' Dich an sie, Welten-Kind, und sauge
    Den Segen auf, eh' er verdunkelt werde,
    Und eh' an dem erstarrten Himmelsbogen
    Die Nacht kommt aufgezogen.
    Auch meine Sonn',...

  • Ein kleines Eiland gönnet mir in Güte,
    Den Wellen und dem Sturme abgezwungen,
    Damit ich drauf in Friedensdämmerungen
    Das Paradies verschwieg'ner Liebe hüte.

    Ach, schon so manche stille Herzensblüthe,
    So manches Lied mißrathen und gelungen,
    Hat der empörte Strom der Zeit verschlungen,
    Und immer ärmer...

  • Mit Waffe nicht, die an die Waffe klingt,
    Will Liebe je, um was sie kämpft, entscheiden;
    Sie wird sich nicht in nied're Täuschung kleiden,
    Mit dem die Schwachheit mit der Stärke ringt.

    Weil aber Kampf erst wahren Frieden bringt,
    Kann sie zwar nicht der Trennung Streit vermeiden;
    Doch will sie siegen nur durch eig'ne...

  • Der Held gehorcht, er will im Kampf gesunden,
    Ihr Lächeln ist der Balsam seiner Wunden,
    Und mit dem Lorbeer schmückt sie seine Gruft.

    Dort küßt sie in der Rosen üpp'gem Duft
    Des Sängers Mund; er hat den Gott empfunden;
    Des Schweigens ist die Lippe jetzt entbunden
    Und von Gesängen tönt die Frühlingsluft.

    ...
  • Nie wohl mocht ich es vermuthen,
    Daß ich wieder lieben soll,
    Bis der zweiten Liebe Gluten
    Mich berauschten zaubervoll.

    So die Nachtigall, wenn heiter
    Sie der bunte Lenz umspann,
    Glaubt's unmöglich, daß ein zweiter
    Gleiche Lust ihr bringen kann.

    Und es war ein selig Wähnen,
    ...

  • Die ich besaß, die ich besitzen können,
    Erfüllten Alle mich mit Leid und Pein:
    Dich werd' ich nie die Meine dürfen nennen,
    So wirst wohl du mir Glück und Leben sein!
    Die ewig sind geschieden, trifft kein Trennen,
    Und immer reizt, was ewig fremd und rein:
    Zwei Flammen seht ihr nebensammen brennen,
    ...

  • Dir entgegen,
    Lieb' ist immer nah;
    Mußt sie nur vorbei nicht lassen
    Und erfassen,
    Wenn sie eben da.

    Wenn du da, wo du dich täuschest,
    Liebe heischest,
    Ist der Fehler dein;
    Von der Tulpe stolzem Prangen
    Duft verlangen,
    Fällt nur Thoren ein.

    Lieb'...