• [56]

     1.

    „Den Schminknapf weg! mit Rosen und Narzissen
    Bestreut das Lager mir – es dufte schwül,
    Wenn er, von meinem Arm hinabgerissen,
    Begehrend lechzt auf heißem Purpurpfühl!
    5...

  • [423]
                   Den Siegestrunknen.
                             Frühjahr 1871
    Vorüber ist der harte Strauß,
    Der welsche Drache liegt bezwungen,
    Und Bismark-Siegfried kehrt nach Haus
    Mit seinem Schatz der...

  • Den Zaudernden.

    Im Spätjahr 1821. [1]

    Vor dem Sclaven, wenn er die Kette bricht,
    Vor dem freien Menschen erzittert nicht.
    Schiller.

    Im Winde treibt der Vogel hin und wieder,
    Der Schwalbe Nest reißt vom Gebälk der Sturm;
    Hoch über Menschen stürzt der Berg sich nieder,
    Und in der Erde Schooß ertrinkt der Wurm....

  • [106]

    Der 1887ger Moi.

    Ai gauh’ mer doch mit ujam Gschroi
    Vom wunderschöana Maunat Moi!
    Ällz, was ma’ von em sait und singt,
    Ischt hintram Ofa nu’ verdenkt.

    5 Isch s Brüehts[1]...

  • [70] Der 20. Februar.
    (1890.)

    In diesem schönen neunz’ger Jahr darf man die Prophezeiung wagen:
    Der zwanzigste des Februar wird einer von den „krit’schen Tagen.“
    Gewiß ist er verhängnißvoll: es wird das Volk zur...

  • [230] Der 6. November 1632.[1]
    (Schwedische Sage.)

         Schwedische Haide, Novembertag,
    Der Nebel grau am Boden lag,
    Hin über das Steinfeld von Dalarn[2]...

  •      Der Abend kommt gezogen,
    Der Nebel bedeckt die See;
    Geheimnißvoll rauschen die Wogen,
    Da steigt es weiß in die Höh’.

    5      Die Meerfrau steigt aus den Wellen,
    Und setzt sich zu mir, am Strand;
    Die weißen Brüste quellen
    Hervor aus dem Schleiergewand.

         Sie drückt mich und sie preßt mich
    10 Und thut mir fast ein Weh’;...

  • [179]
     IX.
     Der Abgekühlte.

    Und ist man todt, so muß man lang
    Im Grabe liegen; ich bin bang,
    Ja, ich bin bang, das Auferstehen
    Wird nicht so schnell von Statten gehen.

    5 Noch einmal, eh’...

  • [3] Der Abschied.
    Parodie auf „Hektors Abschied“ v. Schiller.

    Liesekett.[1]

    Willst Dau, Hannes, noh Bresilje ziehe,
    Wo Deich Schlange unn die Affe kriehe?...

  • Oft kommt es dass das schiffsvolk zum vergnügen
    Die albatros · die grossen vögel · fängt
    Die sorglos folgen wenn auf seinen zügen
    Das schiff sich durch die schlimmen klippen zwängt.

    5 Kaum sind sie unten auf des deckes gängen
    Als sie · die herrn im azur · ungeschickt
    Die grossen weissen flügel traurig hängen
    Und an der seite schleifen wie...