• [353] Auf der Treppe von Sanssouci.
                        7./8. December 1885.
                   (Zu Menzels 70. Geburtstag.)

    Von Marly kommend und der Friedenskirche,
    Hin am Bassin (es plätscherte kein...

  • [138]

    Auf die Beerdigung meines Schwähers.
      15. Juni 1878.

    Von Erda sind mer woara,
    Zum Stearba äll geboara.
    Jetz gruab[1] und schlôf ins Mueters Bett,...

  • Auf diesem Felsen bauen wir
    Die Kirche von dem dritten,
    Dem dritten neuen Testament;
    Das Leid ist ausgelitten.

    5 Vernichtet ist das Zweyerley,
    Das uns so lang bethöret;
    Die dumme Leiberquälerey
    Hat endlich aufgehöret.

    Hörst du den Gott im finstern Meer?
    10 Mit tausend Stimmen spricht er.
    Und siehst du über unserm Haupt...

  • [13]

         Auf ein Kind.

    Aus der Bedrängniß, die mich wild umkettet,
    Hab’ ich zu dir mich, süßes Kind! gerettet,
    Damit ich Herz und Augen weide
    An deiner Engelfreude,
    5 An dieser Unschuld, dieser...

  • Schlof wohl, schlof wohl im chüele Bett!
    De ligsch zwor hert uf Sand und Chies;
    doch spürts di müede Rucke nit.
         Schlof sanft und wohl!

    5 Und ’s Deckbett lit der, dick und schwer
    in d’ Höcht gschüttlet, uffem Herz;
    Doch schlofsch im Friede, ’s druckt di nit.
         Schlof sanft und wohl!

    De schlofsch und hörsch mi Bhütdi Gott,
    ...

  • Auf einen Geizigen.

    Ist’s wahr, mein Freund! daß Ligurin,
    Der gleich dem Tantal lebt, nicht sich noch andern nützet,
    So vieles Gold besitzet? –
    Nein, er besitzt kein Gold, das Gold besitzet ihn.

  •      Auf meiner Herzliebsten Aeugelein
    Mach’ ich die schönsten Canzonen.
    Auf meiner Herzliebsten Mündchen klein
    Mach’ ich die besten Terzinen.
    5 Auf meiner Herzliebsten Wängelein
    Mach’ ich die herrlichsten Stanzen.
    Und wenn meine Liebste ein Herzchen hätt’,
    So wollt’ ich drauf machen ein hübsches Sonett.

  • [81] Aufblick.

    Ueber unsre Liebe hängt
    eine tiefe Trauerweide.
    Nacht und Schatten um uns beide;
    unsre Stirnen sind gesenkt.

    5 Wortlos sitzen wir im Dunkeln;
    einstmals rauschte hier ein Strom,
    einstmals sahn...

  • [170]
     III.
     Auferstehung.

    Posaunenruf erfüllt die Luft,
    Und furchtbar schallt es wieder;
    Die Todten steigen aus der Gruft,
    Und schütteln und rütteln die Glieder.

    5 Was Beine hat, das...

  • Leser friedlich und ländlich
    Brav und voll nüchternheit ·
    Wirf dieses buch beiseit:
    Trübselig ist es und schändlich.

    5 Sassest du nicht auf der bank
    Bei Satan · dem listigen pfaffen ·
    So hast du mit mir nichts zu schaffen ·
    Du hältst vielleicht mich für krank.

    Wenn aber – doch nicht übertrieben –
    10 Dein aug an dem abgrund sich...