• Das ist die beste Lust wan Liebe wird belohnet
    mit keüscher Gegen-Lieb'/ ach der ist wol daran
    der in der Liebsten Hertz als ein Beherscher wohnet
    und der Sie ohne scheü fast stündlich küssen kann.

    Diß Glük hab' ich nun auch von Adelmuht empfangen
    ich mag so offt ich wil Sie küssen auf den Mund:
    Von...

  • 1.
    Quäll' und Fluß der güldnen Tugend/
    und der Weißheit Eigentuhm/
    schönstes Wunder reinster Jugend/
    und der höchsten Keüschheit Bluhm!
    Du der Nimfen Ehr und Plan
    hör mein schlechtes singen an....

  • Der braune Nachtigal wen er sein Kölchen reget
    im dik-belaubten Busch/ beim Risel-Kisel-bach
    so wird dem/ der es hört/ flugs Hertz und Muht beweget;
    Er spricht: Mein Vogel du machst süß mein Ungemach:

    dihr hör' ich offters zu. Wer aber dich hört singen
    o Adelmuht mein Kind! der muß im Nu gestehn/
    daß...

  • 1.
    Ach liebste Sehle weine nicht
    ob ich von disen Weiden
    und auch von deinem Angesicht
    muß abermahl schon scheiden
    den Gott mein Hort
    der treibt mich fort
    der wird mich auch/ mein Leben!...

  • Ob schon das grüne Graß das Laub der Bäume schwindet
    wen Hyems schläget auff sein Zältlein bey uns hihr?
    So kreücht es doch dennoch wen sich der Früling findet
    auch wiederüm hervor mit angenehmster Zihr.

    So auch/ mein Kind! ob ich schon muß itzunder reisen
    itzt da der Winter kömt: so werd' ich doch mit Lust...

  • 1.
    Weil ich itzund kan deine Wangen
    O Adelmuht hie sehen nicht/
    meins Hertzen Trost und mein Verlangen
    auch meiner Wege helles-Licht/
    so bitt' ich sehr mich fäst zu lieben
    weil du dich willig mihr...

  • Ach möcht' ich dich/ mein Kind! auf disen Wisen haben/
    so wolt' ich Adelmuht üm-armen deinen Leib/
    Ich wolte meine Treü in deine Sehle graben
    und küssen deinen Mund. Ach gläube was Ich schreib.

    Hie hilfft mihr nichts mein Lam. Nicht Archiatnen Küsse
    vermögen was bey mihr du bist es nuhr allein
    die mich...

  • Ich bin/ mein Hertzen-Kind! mit nichten zuvergleichen
    dem/ so der Elster gleicht/ der alles was er weiß/
    und was Er immermehr mit Mühe kan erreichen
    verkündet jederman/ und sucht jhm dadurch Preiß.

    Mein Hertzen Adelmuht! Ich liebe Zucht und Tugend
    Verschwigenheit das ist mein bester Demantstein/
    Sie...

  • 1.
    Jtzt da der Himmel schon bedekt
    der helle Tag verschwunden?
    wirstu von mihr noch aufgewekt
    das machen meine Wunden
    die ich von dihr
    empfangen hihr
    als ich dich sahe schertzen
    ...

  • Ich fühl' ein ander Feür in meinem jungen Hertzen
    Ich fühl' o falsche Nimf! ein solches Feür in mihr
    das besser ist dan deins/ es bringt mihr keüsche Schmertzen.
    o Archiatna! hör' ich flihe deine Zier:

    Den Adelmuhten Glantz durch-wandert meine Wangen.
    Drüm sag' ich dihr: Ade! mein/ Fluche mihr doch nicht!...