VI. Als er weit von jhr ins Norden sich auf hielte

1.
Weil ich itzund kan deine Wangen
O Adelmuht hie sehen nicht/
meins Hertzen Trost und mein Verlangen
auch meiner Wege helles-Licht/
so bitt' ich sehr mich fäst zu lieben
weil du dich willig mihr verschrieben.

2.
Du bist mein Lam mein Hertz-Sirene/
mein bester Trost in meiner Pein/
mein' außerkohrne meine Schöne!
ich hoffe bald bei dihr zu sein/
Ich bitte mich mit macht zu lieben
so wie du dich mihr hast verschrieben.

3.
Ob hie schon Archiatna weidet/
ist doch mein Hertz auf dich gericht;
die Archiatna wird geneidet
weil du noch lebst mein Trost und Licht!
Drüm bitt' ich redlich mich zu lieben
weil du dich willig mihr verschrieben.

4.
Wen ich dich werde wieder sehen
so wil ich dan mit Hertzen Gier
(ach daß es möchte bald geschehen!)
dich schönste küssen für und für/
nur bitt' ich immer mich zu lieben
weil du dich willig mihr verschrieben.

5.
Wir wollen empsich Rosen brechen
biß übers Haupt in Rosen gehn
die Dörner werden uns nicht stechen
weil wir auf keüsche Liebe sehn.
Drauf bitt' ich immer mich zu lieben
so wie du dich mihr eins verschrieben.

Collection: 
1659

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  • 1.
    Adelmuht mein Licht und schein
    und Erquikkung meiner Pein/
    was Ich dihr versprochen
    wil ich halten steiff und fäst
    biß den letzten Lebens Rest
    hat der Tod gebrochen.

    2.
    Dein...

  • Ach möcht' ich doch itzund hie meine Schöne haben
    so wolt' ich meine Sehl mit einem Kraft Kuß laben.

    Sie heisset Adelmuht und ist mein Täubelein/
    Ich wil Sie immerfort hie in der Fremde preisen/
    das sollet Ihr ihr Bäum für allen Leüten...

  • Er ist getreü

    Was meinstu Adelmuht daß Ich nicht treü im Liben
    ey lasse disen Wahn! zwar ehr' ich Eufrosill/
    nicht aber daß ich Sie zu eigen haben wil.
    Du bist mein ander Ich/ wie solt' ich dich betrüben?

  • Des Lebens zartes Seil kan ja sobald vergehen
    als eine Purpur-Bluhm die itzund steht und blüht
    und für den strengen Nord muß wie ein Licht verwehen;
    so sag' ich fält der Mensch eh daß er sichs versiht.

    Ich eine frische Bluhm/ muß wider...

  • 1.
    Traure mit mihr liebste Herde
    weil ich von dir scheiden werde!
    weil die Adelmuht nicht mehr
    mihr wil geben frey gehör.

    2.
    Auf ihr Bäüm in dikken Wäldern/
    Büsch und Sträuch...