• Kamst du vom Himmel, schöne Luftgestalt?
         Bist du aus lichtem Aethersduft gewoben?
         Du strebst zurück — dein Auge blickt nach oben,
         Es eilt dein Fuss — die Harmonie verhallt,

    5 O fliehe nicht! Mit magischer Gewalt
         Hast du zum Himmel jedes Herz erhoben,
         Der schweren Erde Massen sind zerstoben,
         Von goldnen Wolken ist...

  • [34] DIE ÄGYPTISCHE MARIA

    Seit sie damals, bettheiß, als die Hure
    übern Jordan floh und, wie ein Grab
    gebend, stark und unvermischt das pure
    Herz der Ewigkeit zu trinken gab,

    5 wuchs ihr frühes...

  • Nun hängt auf jeden Blüthenbaum
         Ihr grünes Kleid Natur,
    Und breitet, wie ein weißes Tuch,
         Maßliebchen auf die Flur;
    5 Die Sonne küßt den Silberstrom
         Und glänzt am Himmelszelt;
    Doch Nichts erhellt die trübe Nacht,
         Die mich gefangen hält.

    Die Lerche weckt den jungen Tag,
    10      Auf thau’gem Flügelpaar,
    ...

  • [30]
     Maria Antoinette.

    Wie heiter im Tuilerienschloß
    Blinken die Spiegelfenster,
    Und dennoch dort am hellen Tag
    Gehn um die alten Gespenster.
            
    5 Es spukt im Pavillon de Flor’
    ...

  • [149] Maria Stuart’s Weihe.

    Schloß Holyrood ist öd’ und still,
    Der Nachtwind nur durchpfeift es schrill,
    Es klirrt kein Sporn in Hof und Hall’,
    Nur finstres Schweigen überall.

    5 Da plötzlich...

  • [216] Maria von Medicis in Köln.

    Sie, die einst Fürstin – eine Königin,
    Nun fern der Heimat – eine Bettlerin!
    Aus stolzem Mediceer-Blut entsprossen
    Und Herrscherin auf Frankreichs hohem Thron...

  • I.
    Ich bin in fernen Landen
    Einsam und ungekannt,
    Einsam und unverstanden
    Von dir mein Lieb' verbannt.

    Ob lind die Lüfte kosen,
    Ob licht der Sonne Schein,
    Ob hold der Duft der Rosen -
    Ich kann nicht glücklich sein.

    Mir fehlen deine Augen
    Und...

  • Wo beginnt Dein Sänger das kühne Werk doch,
    Hochgepries'ne Frau Du von hundert Zungen!
    Preisenswerthe hoch Du mit hundert Zungen!
    Alles besingt Dich.

    Hier die Berge rings den belaubten Scheitel
    Neigen Dir, zum Himmel empor zu tragen;
    Dort zu Deinem Lob sich erneut der Quelle
    Sanftes Gemurmel...

  •  
    I.

    Sie sahen alle nur
    die silberne Barke Deines schönen Leibes,
    wie sie schwankte.

    Hinabgezogen
    in Schlamm und Farbwasser.

    Alle sahen sie nur
    das geätzte Mal im Nacken.
    ...

  • Lenz ist gekommen
    Duftig und reich;
    Lieb' ist erglommen
    Mit ihm zugleich.
    Ave Maria!

    Blüten, ihr süßen!
    Seid ihr erwacht?
    Helft mir, sie grüßen,
    Duftet und lacht:
    Ave Maria!

    Helft mir, sie preisen,
    Vögel im Hain,
    Mischt...