•      Die Jahre kommen und gehen,
    Geschlechter steigen in’s Grab,
    Doch nimmer vergeht die Liebe,
    Die ich im Herzen hab’.

    5      Nur einmal noch möcht’ ich dich sehen,
    Und sinken vor dir auf’s Knie,
    Und sterbend zu dir sprechen:
    Madame, ich liebe Sie!

  • [23] Kommen wird der Tag ....

    O matt Geschlecht der Tintenwüchsigkeit,
    Du Mißgeburt der herzensärmsten Zeit!
    Wie steife Reihn beschnittener Kakteen,
    Wie tote Front gradliniger Armeen,
    5 Wie eine...

  • O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir;
    O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir,
    5 Sollt’ Vater und Mutter
         Auch fluchen mir –
    O pfeif’ und ich will kommen
         Mein Bursch, zu Dir.

    Aber die Hintertrepp’,
    10      Mußt Du dann geh’n;
    Aber die Hintertrepp’
         Mußt Du dann geh’n;...

  • Soldaten kommen.

    Hörner und Pfeifen hab’ ich vernommen, –
    Mutter, nimms Brod weg, Soldaten kommen!
    Frieden und Ruh verscheucht ihre Näh’,
    Bringt unserm Städtchen nur Ach und Weh.
    5 Schlugen die Feinde sie unaufhaltsam,
    Sind sie auch gegen die Freunde gewaltsam,
    Denken, alles rings auf der Welt
    Wäre ihr eigen, wenn’s ihnen gefällt.

    ...
  • [133] Wie’s kommen kann.

    Im Reich des Zaren brütet
    Es dumpf und unheilschwer,
    Vor unsern Blicken schreitet
    Die Nemesis einher. –

    5 Und wenn es jetzt verworren...

  •  
    Wie? flieht mein engel denn vor ihrem Saladin?
    Und will fort keinen gruß aus seinem munde hören?
    Noch seine demuth mehr durch einen blick verehren /
    Was muß die uhrsach seyn? war ich vielleicht zu kühn /
    Als sich mein auge ließ zu deinen sternen ziehn?
    Wie /...

  • Je trüber die Wolken kommen,
    Je heller ist's im Herzen hier;
    Denn deine schönen Augen
    Sie leuchten noch in mir.

    Je lauter die Stürme brausen,
    Je gottvertrauter ist mein Gemüth;
    Denn deine süße Stimme
    Wie ein Lied durch die Oede zieht.

    Doch glänzt die reiche Erde...

  • Der Tag wird kommen, der das Räthsel löst,
    Das einen Abgrund zwischen uns erschlossen.
    Kein Balsam, den die Zeit in Wunden flößt,
    Sind solche Thränen, die der Schmerz vergossen.

    Ich klage dich nicht an. Du bist im Recht.
    Ich kann nur klagen, daß ich dich verloren,
    Nicht weil den Schild ich fortwarf im...

  • Es mußte wohl so kommen, weil wir Menschen sind.
    Ich weiß es wohl, weil Göttlichkeit ich dir geliehn
    Und dich verehrt wie ein erhabnes Himmelsbild,
    Drum blicktest du mit Scheue auf den Gläubigen,
    Besorgt vor jenem Tage, da sein trunkenes
    Gemüth ernüchtert inne ward, daß sein Idol
    Ein irdisch Wesen und ein Weib wie...

  • Einmal wird die Stunde kommen,
    Die Stunde des Wiedersehens der Geister,
    Wenn Dein Herz, einst an mich gekettet,
    Nun verweht in Staub oder Blüte,
    Leise im Frühjahr der Verwandlung
    Pocht hinauf an des Äthers Spur.
    Werden wir leben? Werden wir weinen?
    Wird die schimmernde Wolke hell sein?
    ...