Gott, laß, die ich liebe, laß sie nicht elend werden,
Mutter, Vater, Geschwister und Freunde meiner Zeit,
Heb auf in Gnaden, die mit hilflosen Gebärden
vor dir liegen. Sieh, wie blutet ihr Leid.
Laß Marianne, mein Weib, in Zuversicht aufwärts schauen,
daß auf des Sommers Höhe ihr das Glück geschieht.
...
-
-
Hab ich genossen
das Wunder der Zeit?
Schon liegt erschlossen
des Sommers Kleid.
Hat eine Frau mir
den Weg verengt?
Wie schon das Blau mir
des Himmels sich senkt.
Geht schon zu Ende
das glühende Fest,
halten zwei Hände
mein... -
Am Abend, da die Lüfte vergingen
Und atmeten, als könnten sies nicht fassen,
Hast du die Hände beide mir gelassen,
Die müde aus der Seide niederhingen.
Am Abend, da die Lüfte aller schwanken
Und willenlosen Blumen Duft entführten,
Hast du den Leib geneigt wie in Gedanken,
Bis meine Lippen... -
Ich sehe die Schattenrisse
der Häuschen auf stiller Flur,
der Pappeln ungewisse,
windschwankende Kontur,
Rauchwolken aus nahen Schloten
bezeugen spätfeiernden Brand,
Gewitter, die lang schon drohten,
hängen tief überm Land.
Kirchtürme sind vor die Bläue
... -
Nach langem Tag kam endlich nun der Abend.
Ein Wetterleuchten am fernen Erdrand.
Kühler Wind strich lösend übers Feld.
Sie sprach zu ihm, so still, so mild, so traurig:
"Du armer Mann, du hast mich nie geliebt.
Du liebtest die Liebe.
Und auch nur, weil sie ewig ist.
Du liebst die Ewigkeit,... -
Am Bergrand war ein Abend im Vergilben,
Im Hochschnee glomm das letzte Gold verirrt,
Ans Fenster schrieb die ersten Blumensilben
Der bleiche Frost, der durch die Gassen klirrt.
Ich dachte dein. – Und dunkel ward's im Raume,
Des Tages Sorgen flohen nach und nach... -
Das war ein Abend goldentief,
Die Aehren wogten segenschwer,
Und aus dem blauen Walde rief
Ein zweigversteckter Vogel her.
Ich sagte dir, du blondes Kind:
Dort, wo die Sonne untergeht,
Des Himmels goldne Tore sind,
Und dort ein lichter Engel steht.
Der öffnet... -
Abendglühgold zittert auf träumender See.
Eine Möwe zieht ihre einsamen Kreise.
Auf dem Wasser treibend, ein Boot. Und leise, leise
Bringt mir der Wind eine müde Weise. – –
Närrisches Herz, was stimmt dich so weh?
(Band 1 S. 41)
... -
Die Engel der Liebkosung steigen nieder,
von weitem kommen deine Hände wieder,
und deine Augen sind so mild, so weit,
daß alle Dinge drin verklärt gen Himmel fahren.
Mein Zimmer ist ein Wald, der sich erinnert, wie deine Worte sangen,
im Kleinsten, das einmal deinen Atem gespürt, lebt brünstiges Verlangen,... -
Blaue nachtgewebte Schleier
wallen um mein stilles Haus.
Horch, des Abends holde Feier
klingt in deinen Namen aus.
Mond und Sterne, die da blinken,
heißen du und alles du.
Könnt ich so in dich versinken
wie in dieses Abends Ruh.
...
- « first
- ‹ previous
- 1
- 2
- 3