[20] Die Stille
Hörst du, Geliebte, ich hebe die Hände –
hörst du: es rauscht …
Welche Gebärde der Einsamen fände
sich nicht von vielen Dingen belauscht?
5 Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider
...
[20] Die Stille
Hörst du, Geliebte, ich hebe die Hände –
hörst du: es rauscht …
Welche Gebärde der Einsamen fände
sich nicht von vielen Dingen belauscht?
5 Hörst du, Geliebte, ich schließe die Lider
...
[112] Stille Befürchtung
Seit ich dir mein ganzes Herz entladen,
Peinigt mich geheimnisvolles Weh:
Morgens drängt’s mich seltsam, mich zu baden;
Abends treibt’s mich mächtig ins Café;
5 Nachts...
[35] Stille Straße
Nachts. – Straße. – Fragen Sie nicht wo und wann.
Auch gleich vorausgesagt, daß nichts geschah. –
Da stand ein unscheinbarer, älterer Mann,
Der unverwandt nach einem Fenster sah.
[104] STILLE WINTERSTRASSE
Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.
5 Ein Rabe fliegt, so schwarz und...
Seltene Stille früher Stunden,
Halber Schlummer im Gemüt,
Auch der Schlaf hat zart empfunden,
Welche Blume in mir blüht.
Mag an solchen Schlaf nicht rühren,
Der die Blume nimmt in Hut.
Nichts darf mehr das Feuer schüren,
Das in mir besänftigt ruht,
Niemand diesen...
Mein Herz geht still.
Es stürmt nicht mehr
und stockt nicht mehr,
es singt ein Lied
in ruhigem Takt,
ein reiches, abendtiefes Lied,
ein Lied vom Glück.
Mein Herz, das rang
und zuckend litt —
es schmerzt nicht mehr,
es zittert nicht,
es singt...
Wo deine Füße wandeln, blüht Vergißmeinnicht,
du meiner Beete stille Gärtnerin.
Du öffnest deine Hand und wirfst die weißen Wellen
wippender Sätze über meinen Geist.
- Gedanken gehn in Waffen ... Glied an Glied ...
Im Mond sind Mühlen, winterlich verwaist,
so braun wie...
Nun lern ich's, mich zu freuen
wie ich es nie gekonnt.
Tagtägliches Erneuen
ist heimlich übersonnt.
Ich weiß nicht wie mir würde,
käm Liebe noch einmal.
Sie war so große Bürde,
sie war so lange Qual.
Von außen her kommt Leiden,
vom Herzen her kommt Ruh....
Die Nacht hat tausend Ohren
Und allen sage ich,
Ganz in die Nacht verloren:
"O Liebste, liebst du mich?"
Die Nacht hat tausend Ohren.
Du Nacht, du heiligstille,
Geheimnisvolle Nacht,
Durch deines Schweigens Fülle,
Ist sie vielleicht erwacht!
Du Nacht, du heiligstille...
Meine Gedanken können stille knien
am Abgrund vor deinem Schweigen.
Nur wirf nicht Worte drüber hin.
Sie reichen nicht von Rand zu Rand und zeigen
mir nur noch mehr, daß ich dir ferne bin. (S. 61)
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