• Es war ein Traum -
    Und ach, wie war er sonnig,
    Wie freudenvoll und wie bezaubernd schön,
    Wie eines Frühlings erster Morgen:
    Doch ach, zu reizend auch, um zu besteh'n.

    Es war ein Traum
    So duftig wie die Rose,
    Die eben erst der Knospe sich entwand,
    So spiegelnd lockend wie der...

  • Du meiner Seele schönster Traum!
    Du meiner schönsten Träume Seele!
    Du Herz, dem ich mein Heil befehle!
    Du Heil, wie ich es ahnte kaum!

    Du meines Lebens schönstes Lied!
    Du schönes Leben meiner Lieder!
    Aus Lied und Leben klingen wieder,
    Was deine Liebe mir beschied.

    Du meines Lenzes Blüt'...

  • Öffne mir die goldne Pforte,
    Traum, zu deinem Wunderhain,
    Was mir blühte und verdorrte
    Laß mir blühend neu gedeihn.
    Zeige mir die heil'gen Orte
    Meiner Wonne, meiner Pein,
    Laß mich lauschen holdem Worte,
    Liebesstrahlen saugen ein.
    Öffne mir die goldne Pforte,
    Traum, o laß mich...

  •  
     

    Mein erster Traum in dieser Welt war Liebe,
    Mein erst Erwachen war der Schmerz. (S. 3)
     

  •   
     

    Nein, ich will nicht länger klagen,
    Daß mein Herz nicht Freude fand,
    Daß von meinen Jugendtagen
    Mir das schönste Glück entschwand.

    Sieh', es ist noch nicht entflohen,
    Sieh, es ist noch immer nah,
    Da ich heute noch im Traume...

  • *
    Es schläft an meine Brust gesunken
    Das holde, heißgeliebte Weib;
    Ich schaue stumm und formentrunken
    Den jungen, hüllenlosen Leib.

    Wie um den keuschen Schnee der Lenden
    Der Locke dunkle Woge quillt!
    Wie unter meinen leisen Händen
    Der weiche Marmor athmend schwillt!...

  • Auf einmal standst du vor mir, standst und sahst mich an,
    ließest schweigen mich durch nichts als der Augen Bann.
    Tatest deine Kleider ab mit der weißen Hand,
    bis du groß dich, Königin, hast zu mir gewandt;
    führtest mich zum Lager hin, daß ich bei dir schlief,
    kühl warst du und stumm, bis ich deinen Namen rief.
    Da...

  • Der Gaukler Traum - ein schlimmes Zeichen! -
    Trat in den Dienst der Zauberin
    Und narrt mit Bildern ohne Gleichen
    Mir vollends den betroffnen Sinn.

    An eine fliehende Wolkenkette
    Gefesselt schien die Erde mir.
    Und mit den Wolken um die Wette
    Und mit dem Winde flogen wir.
    ...

  • Schon weht ein frischer Herbstwind übers Land,
    Das hundertfarb'ge Laub sinkt von den Bäumen -
    Und dennoch wagt mein Herz vom Lenz zu träumen,
    Von einem Lenz, wie's keinen noch gekannt?

    Des Winterschlafes harrt schon die Natur,
    Und ich fühl' Sommerglut, seh' Frühlingsblüten!
    O möchte Gott mir diesen...

  • Ich war ertrunken in des Todes Wogen
    Und wieder auferwacht im ew'gen Lichte,
    Rings um uns stand die Wahrheit der Gedichte -
    Ich sah mit dir herab vom Himmelsbogen.

    Da in der Tiefe kam ein Stern gezogen,
    Ein Stern, zertrümmert bei dem Weltgerichte;
    Du sah'st ihn nah'n mit irrem Angesichte,
    ...