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     3.

    Ein licht- und duftverklärter Sonnentag
    Du Riesenbau, den ich auf deinen Mauern
    Verträumt, läßt heute noch mein Herz erschauern,
    Erregt noch heute meiner...

  •  Licht und Finsterniß.

     Sonnet.

         So bricht denn nun, der dunkeln Nacht entschwebend,
    Des Geistes Morgen glänzend uns heran;
    Der Wahrheit öffnet siegend sich die Bahn,
    Die Freiheit nahet, ihr Panier erhebend. –

    5      Die Finsterlinge aber rufen bebend:
    „Traut nicht! das hat der Lügengeist gethan!“
    In dichten Schaaren rücken sie...

  • Süß gereimtes Maigedicht!

    Blühend Herz! Maigemüt,
    Das in Glanz und Duft erblüht!

    Freundlich Kind, lieb Gesicht!
    Wer schaut dich und liebt dich nicht?

    Maigedicht, Gottes Wort,
    Ewig blüh' und töne fort! (S. 33)

  • Düstre Wolken, Wetterleuchten
    In der schwülen Sommernacht;
    Doch durch Dunkel und durch Blitze
    Dringt des Mondes helle Pracht.

    Liebste, wie ein Wetterleuchten
    Zuckt in dumpfer Brust die Qual,
    Aber in die dunklen Gluten
    Lächelt deines Auges Strahl.

    Aus: Edmund Dorer's...

  • Es hielt die Nacht das Licht gebunden,
    Bis es der Liebe Wort befreit,
    Nun haben Beide sich gefunden,
    Zu ewig fester Einigkeit.
    Und wo sich ihre Flammen regen
    In jugendlichen Lebensmuth,
    Da naht sich auch des Liedes Segen,
    Und weih't des Bundes heil'ge Gluth.

    Was Ahnung geträumet...

  • Nimmer bist du trüb' und einsam,
    Wenn die Liebe nicht gebricht,
    Denn das Schönste hat gemeinsam
    Stets die Liebe mit dem Licht.

    Allerquickend, ungehindert
    Dringt durch Herz und Welt ihr Glanz,
    Und doch bleibt sie unvermindert
    Eines stets, und voll und ganz....

  • Der längste Tag mit alle seinem Licht
    Hat er nicht einen Strahl,
    Das Aug' dir zu erquicken, siegt er nicht
    Im Streit mit eines Menschenherzens Qual?

    Du willst nicht, daß die Wunde wieder heilt
    In deiner tiefen Brust,
    Nicht, daß das Schicksal Aller dich ereilt
    Und pflanzt dir auf ein Grab die...

  •  
    Du leuchtest licht
    Vom Feuer meiner Liebe;
    Ich glühe heiß
    Von deiner Liebe Gluth; -
    Du bist die Well'
    Mit blitzendem Getriebe;
    Ich bin das Meer
    Mit hoher Wogenfluth. -
    Dein lichter Schein
    Erleuchtet hell mein Leben;...

  •  
    Nicht bloß spielt aus des Sonnenstrahles Reine
    Die ganze Farbenwelt; die glüh'nde Helle
    Wird auch auf Erden hoher Farben Quelle,
    Die sie hervorruft, gleich als Widerscheine.

    Da brennen Blumen, regt durch goldne Haine
    Sich des Gefieders tausendfärb'ge...