1.
Der Winter ist vergangen,
Der Regen ist dahin,
Und Wiesenblumen prangen
Zum Kranz der Schäferin.
Schon wird, den Hain durchirrend,
Die Turteltaube laut,
Die liebend girrt, und girrend
Das Nest der Liebe baut.
Schon treibt die von den Todten...
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Entschlummre, schön Liebchen, schon flattert's im Stall!
Heut' hatten wir Kränzchen, und morgen ist Ball!
Das Herz und die Aeuglein bedürfen der Ruh:
Drum schließe, schön Liebchen, nur beides hübsch zu!
Es haben die Füßchen nur wenig geruht,
Nur selten erlosch auf der Wange die Gluth;
Nun löse der... -
Weih', o Lenz, dem Gotte
Keuscher Sympathien
Eine Rosengrotte!
Wölb' ein Baldachin
Liedervoller Bäume,
Die um seine Träume
Grüne Schatten ziehn!
Liebe sucht die Stille,
Wo sie, grün umbaut
Von des Lenzes Fülle,
Sich dem Hain vertraut,
Wenn im... -
O, möchte mein Liebchen ein Rosenstock seyn!
Dann nähm' ich von draußen den Liebling herein,
Und stellt' ihn vor's Fenster, im Frühlingeswehn:
Da könnt' ich ihn immer und immerdar sehn.
Da sollt' ihn erquicken die herrliche Luft,
Und mich sollt' entzücken sein lieblicher Duft;
Ich küßte den Duft mir,... -
Sieh, der Mond ist heimgegangen:
Nur ein leiser Schimmer bleibt,
Und mich dränget das Verlangen,
Das mich zu den Linden treibt.
Bei den zwei vertrauten Linden,
An dem Wieseneingang dort,
Soll ich meinen Likas finden;
Lieb' und Treusinn halten Wort.
Knarre nicht, du... -
Könnt' ich ein Lüftchen seyn:
Das wär' ein Leben,
Immer in Feld und Hain
Sie zu umschweben,
Oder, im kühlen Hauch
Wehender Schwingen,
Ihr von dem Blütenstrauch
Opfer zu bringen!
Wär' ich ein Blütenblatt:
Eh' ich verschwände,
Nähm' ich zur Lagerstatt... -
Olis
Schön Minka, ich muß scheiden! -
Ach! du fühlest nicht das Leiden,
Fern auf freudelosen Haiden,
Fern seyn von dir!
Finster wird der Tag mir scheinen,
Einsam werd' ich stehn und weinen,
Auf den... -
Immer ging ich hin zum Strande,
Blickte nach dem blauen Rande,
Von dem fernen, fremden Lande,
Da, wohin mein Liebster ging.
Manche Stimme sprach beklommen:
"Er wird nicht mehr wiederkommen!"
Doch der Schmerz ist weggenommen,
Der an meinem Herzen hing.
Fort sind alle... -
Als aus der grünen Hülle
Die erste Rose drang,
Trat, in der Abendstille,
Zur reichen Purpurfülle
Die sanfte Mirta hin und sang:
Du blühst zum schönsten Preise
Des Frühlingstages hier!
Was naht so lind und leise
Sich deinem Schimmerkreise?
Das Abendlüftchen naht sich... -
Bei Gott, sie ist aus Huld und Licht geboren!
Und Luft aus einem Nachtigallenhain
Ward von den Musen auserkoren,
Ihr erster Athemzug zu seyn!
Da leuchtete die erste Weihestunde;
Und mit ihr kam der Geist der Harmonien,
Der in dem Lächeln auf dem holden Munde,
Wie zartes Rosenlicht erschien....