[34] Sonette.
1.
Ein Leben war’s, mit Kolben und mit Knütteln
In diesen eitlen Jammer drein zu schlagen,
Doch hab ich still ein lästig Joch getragen,
Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln...
[34] Sonette.
1.
Ein Leben war’s, mit Kolben und mit Knütteln
In diesen eitlen Jammer drein zu schlagen,
Doch hab ich still ein lästig Joch getragen,
Und meiner Pflicht gehorcht und ihren Bütteln...
[156] Sonette.
I.
Du weißt, wie ich in meiner Kindheit Tagen,
Die wie ein Märchen traumdurchwebt verronnen,
Ein hohes Bild den Dichtern abgewonnen,
Die mich erquickt mit ihren Heldensagen....
[6] Sonette.
1840.
O haltet mich mit Bitten nicht zurücke
Wenn ich im Sehnen nach der Freiheit Lichte
Zu hohen Zielen meine Blicke richte,
Von keinem Glück weiß als vom Völkerglücke.
5...
Zum Himmel streckt’ ich flehend oft die Hände,
Das unbekannt Ersehnte zu erbitten;
Ihr Götter, rief ich, viel hab’ ich gelitten,
Gebt, daß in Ruhe meine Sehnsucht ende.
5 Daß Zevs im Traum mir das Erflehte sende,
Glaubt’ ich, als du, die Hohe, kamst geschritten,
Und als ich mit dem Zweifel lang gestritten,
Glaubt’...
Im Nonnenschleier liegen Hain und Pfade,
Wie eine Schaar von weißvermummten Frauen
Starrt geisterhaft der Wald auf Thal und Auen,
Als Silberberg verkappt sich die Kaskade.
Geharnischt schmiegt der Strom sich ans Gestade,
Den Wolkenmädchen möcht' er sich vertrauen,
Die thränenschwer zu ihm...
I.
Dunkle Augen flammen und verüben
Stets auf's Neu den Mord an meinem Leben,
Waffenlos bin ich dahingegeben,
Und der Seele Spiegel will sich trüben.
Ob sie auch den müden Leib begrüben,
Diese Leidenschaft wird überleben,
Wird die Seele als Vampyr umschweben
Unbarmherzig rastlos...
Du eilst von Ort zu Ort, von Land zu Lande,
Nie ruhend hin mit leicht bewegtem Schritte,
Und denkst vielleicht, nach flücht'ger Wandrer Sitte,
Nicht mehr des Freunds im fernen Vaterlande.
Mich aber fesseln hier, am Felsenstrande
Des rauhem Stroms, in meiner stillen Hütte,
In des gewohnten Lebens stäter...
(Februar 1840)
1.
Still war mein Knabenleben, eng und klein;
Drum gruben sich auf meines Herzens Grund
Nur wenig Bilder, aber farbenbunt
Mit unzerstörbar tiefen Zügen ein.
Eins blieb mir, du!...
85.
Dem blüht kein Lorbeer, der die Liebe meidet!
Zum Schattenreiche kranzlos wird er ziehen,
Vor ihm wird Saffo und Alcäus fliehen,
Und Orfeus, der den Lethe nicht mehr neidet;
Vor ihm Petrarca, den der Lorbeer kleidet,
Torquato, dem die Welt ihr Ohr geliehen,
Ariost, gewohnt, vor Frauen...
Der Himmel fühlt und theilet meine Qualen,
Auch ihm geht nun der Sonnenschein vorüber,
Die Luft wird schwül, die Ferne trüb' und trüber,
Und ernste Schatten dräun' den Berg' und Thalen.
Das Blau verwallt in Dunst, die finstern, falen
Gewölke ziehn in voller Pracht herüber,
Es neigt der Tag sich in die...