• Du zaudertest - dem holden Munde
    War jeder Wunsch voraus gewährt,
    O hättest du in jener Stunde
    Doch Größeres von mir begehrt!

    Ach! meinem dienstbefliss'nen Drange
    Dünkt deine Bitte allzu klein,
    Da längst ich selber schon verlange
    Ein Wort des Herzens dir zu weih'n!

    ...

  • Widmung
    Wohl weiß ich, daß auf meine Lieder
    Die liedersatte Welt nicht lauscht -
    Herbstblätter sind 's, wie hin und wieder
    Sie kommen vom Gezweig gerauscht;
    Gleichgiltig sehen sie zu Füßen,
    So Viele auch vorübergeh'n -
    Sie können nimmermehr ihr Grüßen,...

  • Wir waren froh und wohlgemuth,
    Das Gärtchen auszuschmücken -
    Da kam der Mensch, der nimmer ruht,
    Uns seinem Dienst zu pflücken.

    In enger Vase mußten wir,
    Im dumpfen Zimmer stehen;
    Uns war so bang, wir wollten schier
    Vor Herzeleid vergehen.

    Nun packt ein Liebender uns...

  • Was schimmert dort den Weg entlang?
    Sie ist's, das blonde Kind!
    Um ihre Wangen flattert bang
    Der laue Frühlingswind.

    Die Lerche in den Lüften singt
    Nun heller, als zuvor,
    Aus allen Blüthenkelchen schwingt
    Sich süß'rer Hauch empor.

    Das ist ein Knospen, ist ein Blüh'n...

  • Ihre Lippen, kußverlangend,
    Gleichen Rosenblättern, zarten,
    Halb geöffnet, selig bangend,
    Die den gold'nen Thau erwarten.

    Komm' o Liebesmorgenstunde,
    Der Erfüllung Gold im Munde!
    Daß ich diesen Kelch mit Küssen
    Fülle bis zum Überfließen. (...

  • Nach langer Zeit als erster Gruß
    Ein flüchtig nur erhaschter Blick!
    Und doch! o welch' ein Überfluß
    Lag nicht darin an Wonn' und Glück!

    Der Liebe ganzes großes Gut,
    In Tagen der Entbehrungsqual
    Gespart, verschwendete die Glut
    Von einem einz'gen Augenstrahl.

    Erzählend...

  • Die Sonne ist hinunter,
    Es feuchtet sich der Klee,
    Die Wolke färbt sich bunter,
    Und golden glänzt der See.

    Will nach der Gegend gehen,
    Wo die Geliebte wohnt,
    Vielleicht, daß doch mein Spähen
    Sich heute noch belohnt!

    Die Luft, wie lau und labend!
    Wie hell...

  • Erhebe nur dein Angesicht,
    Laß' mich dein Auge schauen,
    Entziehe deine Lippe nicht
    Dem Kuß', du darfst dem Mondenlicht,
    Dem schweigenden, vertrauen!

    Wie, nickend in den Weg herein,
    Die gold'nen Aehren grüßen!
    O laß' uns wandeln querfeldein,
    Und wandelnd mich dein Händchen klein...

  • O zaubervolle Helle
    Der Waldeseinsamkeit!
    Für immer ist die Stelle
    Der Liebe nun geweiht.

    Allüberall ist Schweigen,
    Allüberall ist Ruh',
    Die dunklen Fichten neigen
    Sich flüsternd einander zu.

    Neugierig zögert ferne
    Der Mond auf seiner Bahn,
    ...

  • Und weiß ich 's ohne Frage auch,
    Ich frage doch, ob du mich liebst,
    Ach! gar zu lieblich klingt der Hauch
    Der Antwort, die du immer giebst!

    Ich möchte fragen fort und fort,
    Ich möchte fragen ewiglich,
    Wann hört' ich je genug das Wort,
    Das himmlische: Ich liebe dich!

    ...