Die Kunst.

     Der Abend strahlt auf Pindus Höhn,
Die Glut der Phantasie umglänzt die Gipfel,
Ihr Athem weht durch diese Lorbeerwipfel,
In deren Hain die Musen gehn.

5      Von jedem Baum schwebt Melodie!
Bald wird Gesang aus ferner Grotte hallen,...

  
                    Die Kunst.

     Aus der Schaar der Götterfreuden,
Stahl die jüngste Freude sich:
Und der Fleiß, ein Sohn der Leiden,
Nahte zu ihr jugendlich.
5 Unschuld war in ihren Mienen,
Treue war in seinem Blick:
Und die Liebe...

Kunst und Liebe.

Wandeln nicht viele Geister schon im Orkus,
Weil der Körper noch träge hier sich quälet,
Sonn’ und Mond sie wechseln und gehn vorüber,
     Sieh, er bemerkt’s nicht.

5 Wunderlich stehn sie da im Frühlingslichte,
Umgetrieben von...

Poet: Ludwig Tieck

An Lydia

Mädchen, will man recht sich freun
Wie sich's ziemt, so muß man fein
Amors Spiele kennen;
Also, Mädchen, höre mich,...

Seht die sanfte Minna, seht,
Wie sie da so reizend steht!
Wie sich alles zu ihr drängt,
Und an ihren Augen hängt!

Ihres Lob's ist jeder voll.
Wissen möcht' ichs wirklich wohl,
Was ihr diese Reize giebt,...