• [41]
             Das Bild der Sehnsucht.

    Süsses Bild, das mir mit leisem Sehnen
    Herz und Sinn, und Geist und Auge füllt!
    Reine Quelle meiner stillen Thränen,
    Nie vergessnes, immer nahes Bild!

    5...

  • Sehnsucht nach Rom.
     Alme Sol, curru nitido diem qui
     Promis et celas, aliusque et idem
     Nasceris: possis nihil urbe Roma
     Visere maius.
    HOR.

         Wie Filoktets umwölkten Blicken
    Der Vatererde lachend Grün,
    Auf Lemnos unwirthbarem Rücken,
    In jedem Halm zu weben schien:

    5      So mahnt mich, wo der Wildniß Ranken
    ...

  • [50]
               Sehnsucht nach der Schweiz.

    Sehnend denk’ ich Eurer stillen Hütten,
         Wo die Unschuld immer lächelnd wohnt;
    Wo die Einfalt väterlicher Sitten
         Reines Blut und muntres Alter...

  • Immerdar mit leisem Weben
    Schwebt dein süßes Bild vor mir,
    Und ein liebesehnend Beben
    Zittert durch die Seele mir.

    Weg aus deinem Zauberkreise,
    Wo du mich so fest gebannt,
    Zog durch eine weite Reise
    Mich die Freundschaft auf das Land.

    Hier im Mutterarm der schönen,...

  •  
    Süße Kehle des Hains, welche mir sonst, im May,
    Ganz den Himmel ins Herz flötete, Nachtigall,
    Warum flötet dein Lied mir
    Keine Wonne mehr in die Brust?

    Liebe lächelt dir nicht! seufzet die Nachtigall,
    Die den Blumen des Mays hellere Röthe giebt,...

  • In Elysiens Gefilden rauschet Harfenklang -
    Töne mir herüber schmelzender Gesang!
    Ich vergehe - meine Seele
    Löst sich auf in Symphonie.
    O! warum so weich geschaffen?
    Warum dies Gefühl für sie?

    Alles lispelt Wehmuth, alles weinet um mich her,
    Und die Schöpfung lächelt meinem Blick nicht mehr...