X.

Wer wil/ mag stehen nach den Dingen/
die biß zum blauen Wolcken gehn.
Ich lasse mich die Pracht bezwingen/
die ohne wancken kan bestehn.
ein ander rühme Blumen-Zier/
Lieb/ die Küß-Rosen gehen für....

XI.

Amaranth ich muß dich lieben/
und dir wol gewogen seyn/
eine solche Freundschaft üben/
bleibt bey Lust und sonder Pein.
Du liegst Schwartzbraun an dem Bronnen/
der zugleiche mit mir brennt....

XII.

Amaranthe/ das ist wahr/
ich und du wir lieben beyde/
wir besingen Mund und Haar
auf der kühlen Sommer-Weyde/
wir besehn das fette Gras/
wie es blanck besilbert stehet/
wie der Phöbus...

XIII.

Gläntzender Strahle der blühenden Jugend
Muster der Erden/ und Wunder der Welt/
streue das leuchtend Feuer der Tugend
über dein bleichendes Rosen-Gezelt.
Tödte dein Hertze/ dein Hertze von Stein/
...

XIV.

Fürstinne meiner Seelen/
wie kanstu mich doch nur
biß an das Leben quälen/
du schöne Creatur?
Kann denn die Marter meiner Liebes-Pein
durch dich nicht einmal ausgetilget seyn?
...

XV.

Chloris meine Wonne/
meiner Augen Sonne/
meines Hertzens Lust/
ist dir nichts bewust/
was vor Angst und Pein
ich von wegen dein
stündlich muß gewärtig seyn?

Soll...

XVI.

Fleuch/ fleuch/ Venus/ aus den Wäldern/
und du/ Pallas/ Venus nach.
Ziehet beyde von den Feldern
In das weite Frauen-Tach/
wo die nackten Charitinnen
uns die weissen Kräntze spinnen.
...

XVII.

O Rosodore/
Edele Flore/
zeige bey Mitternacht Augen und Sternen.
Feuer und Hitze/
Donner und Blitze
rühren mein trauriges Hertze von fernen.

Könte mit Myrten
...

XVIII.

Ich wolte zwar/ O Asteris/ dich loben/
wie daß du biß zum Sternen seyst erhoben.
Weil aber meinem Bitten
du dieses angethan/
so laß ich deine Sitten/
und brech die Lobes-Bahn.
...

XIX.

O Schwartzbraune Rosilis/
bistu des noch nicht gewiß/
wie ich dich so treulich meine?
Ach du weist es sonder mich/
wie mein Hertze sehne sich
nach dem göldnen Liebes-Scheine.
...