[142] Einsame Wanderungen.
Es hat mich oft hinausgezogen,
In Nächten sternenlos und rauh,
In der Novembernebel Wogen
Und in ihr dichtes, feuchtes Grau;
5 Es kam zu mir wie fernes Klagen
Der...
[142] Einsame Wanderungen.
Es hat mich oft hinausgezogen,
In Nächten sternenlos und rauh,
In der Novembernebel Wogen
Und in ihr dichtes, feuchtes Grau;
5 Es kam zu mir wie fernes Klagen
Der...
Was will die einsame Thräne?
Sie trübt mir ja den Blick.
Sie blieb aus alten Zeiten
In meinem Auge zurück.
5 Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
Die alle zerflossen sind,
Mit meinen Qualen und Freuden,
Zerflossen in Nacht und Wind.
Wie Nebel sind auch zerflossen
10 Die blauen Sternelein,
Die mir jene...
Das Röslein steht am Felsenrand
Auf stillen Bergeshöh'n,
Dort blüht es einsam, nicht gekannt,
Und duftet doch so schön.
Es blicket weit hin in das Land
Wo seine Schwestern stehn,
Und wird auf steiler Felsenwand
Von unten kaum gesehn.
Doch blüht es weiter, wär' es...
Ich bin allein, und trüb und trüber
Hüllt sich die Seele mir in Leid,
Nur dunkle Wolken zieh'n vorüber
An meiner bangen Einsamkeit.
Ihr stummen Wand'rer in den Lüften,
Mitleidvoll dunkel schaut ihr her,
Nahmt Abschied ihr in Heimatklüften
Von schwesterlichen Quellen schwer?
...
Ich bin allein,
Ich geh' auf magrer Weide!
Falb scheint der Himmel auf die falbe Haide,
Und sprießt ein Blümchen auf,
Mein Fuß tritt läßig drauf:
Ich bin allein!
Wo weilest du,
Der meine Adern klopfen?
Der sagen meines Blutes wärmste Tropfen,
Daß, was ich sinn' und...
Sie war eine wendsame, blasse Gestalt -
Sie schien fast zeitlos, - nicht jung, nicht alt;
Sie hatte scheue, krystallene Augen,
Die zum harten Leben nicht mochten taugen ...
Sie schwebte so zart durch Zeit und Raum,
Als ob sie besinge ein fremder Traum,
Und die fordernde Pflicht und die lärmenden Stunden...
(Estnisches Volkslied bei Fellin)
"Mit deinem Lebewohle
Schied alle Freude mir."
A. Böttger's Gedichte
...