• Ihr menschen · ich bin schön · ein traum von stein!
    Mein busen der zu blutigen küssen treibt:
    Dem dichter flösst er eine liebe ein
    Die stumm ist wie der stoff und ewig bleibt.

    5 Ich bin die sfinx die keiner noch erfasst ·
    Die herz von schnee und schwanenkleid vereint ·
    Die jedes rücken an den linien hasst –
    Ich habe nie gelacht und nie geweint...

  • [254]           Ihre Schönheit.

         Sie naht in Schönheit wie die Nacht,
    Gewölklos, rein und sternenlicht;
    Des Dunkels wie des Schimmers Pracht
    Eint sich in Aug’ und Angesicht
    5 Mit jenes...

  • Entsteigst du dem himmel oder den nächtlichen schlünden ·
    O schönheit? dein blick zugleich höllisch und göttlich rein
    Giesst durcheinander die wolthaten aus und die sünden –
    Und deshalb magst du dem weine verglichen sein!

    5 Du hast deinen blick vom morgen- und abendstrahle ·
    Du schüttelst düfte wie eine gewitternacht ·
    Dein kuss ist ein filter und...

  • [115]

    Auf jenem Weg, den Schönheit hat genommen,
    Wenn sie erwecken will den Geist zum Minnen,
    Geht eine Frau dahin mit stolzen Sinnen
    Gleich der, die sich bemüht, mir zu entkommen.

    5 Und wie sie fast den Fuß der Burg erklommen,
    Die, wenn das Herz geneigt, aufgeht von innen,
    Hemmt eines Rufes Flehn jäh ihr Beginnen:
    „Nicht mag Euch,...

  • [128] Schönheit.

    Nach Schönheit dürstet die Seele mir
    Von früh’ster Jugend an, und immer noch,
    Deckt auch der Reif des Alters schon mein Haupt,
    Bin schönheitsdurstig ich und späh’ und...

  • Auf! und heb’ empor vom Erdenthale,
         Meine Ida, heb’ empor den Blick!
    Laß den matten Schein vom Schönheitsstrahle
         Hier im Land der Dämmerung zurück.
    5 Siehst du nicht im ewig inngen Schimmer
         Hoch Uranien über Sternenglanz? –
         Wahrer Schönheit frischer Blüthenkranz,
    Ida, welkt dem Hauch der Zeiten nimmer.

    War’s nur...

  •  
    1.
    Glänzende strahlen der blitzenden Jugend!
    Muster der erden und wunder der welt!
    Streue das leuchtende feuer der tugend
    Uber dein funckelndes rosen-gezelt /
    Tödte dein herze von ertzte von stein /
    Wiltu nicht ganz unempfindlich mir seyn.
    ...

  •  
    Wie! soll ich schönes kind dich einen menschen nennen?
    Dich ziert des himmels schmuck; nicht falsche pralerey;
    Dein holder tugend-glanz heist endlich mich bekennen /
    Daß bey dir / edles kind / was mehr als irrdisch sey.
    Der Götter angesicht hat dich ganz eingenommen /
    In...

  • Schönheit der Erde, die du in Mädchen blühst,
    Die du in Blumen düftest - sei gegrüßt!

    Hab' ich den Hut mir oft auch mit Blüten geschmückt,
    Immer dacht' ich doch derer, die ungepflückt.

    Immer von röteren Lippen hab' ich geträumt,
    Wenn sich auf roten mein durstiger Mund versäumt.
    ...

  • Blühst du in der Schönheit Zier,
    Wag' ich kaum den Wunsch zu dir
    Zu erheben;
    Still nur pocht das Herz in mir:
    "Für dich leben!"

    Aber wenn du leiden mußt
    Fühl' ich stürmisch in der Brust
    Pochend werben
    Jeden Herzschlag um die Lust:
    "Für dich sterben!" (S. 42)