Lieblich bist du, wenn du am Morgen,
Auf der Stirne Hausfrausorgen,
Durch die Zimmer waltend geh'st -
Mit dem Blick', dem nichts verborgen,
Nach dem Geist der Ordnung späh'st!
Lieblich, sitzend mir am Schooße,
Wenn mit Küssen und Gekose
Uns die Dämmerung umgraut,
Und von deines...
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O mag wie Lerchenjubel schweben
Mein heutig' Lied auf dich herab!
Wie einsam irrt' ich durch dies Leben
Wenn nimmer diesen Tag es gab!
Den herrlichsten von allen Tagen,
An welchem du zum ersten Mal'
Den Blick zum Lichte aufgeschlagen,
Dem Veilchen gleich im Wiesenthal.
Ein Kind... -
Die Liebste ging beim frischen Hauch'
Der Morgenluft spazieren,
Mit Blumen, wie es Mädchenbrauch,
Sich Haar und Brust zu zieren.
Die Rose sprach: "Nicht hab' ich Lust,
Den Tod schon zu erwerben;
Doch muß es sein, an deiner Brust
Wär's minder hart zu sterben."
Die... -
Mondesaufgang. Schweigend brütet
Über'm Thal die Sommernacht,
Wünsche, lange still gehütet,
Sind mir in der Brust erwacht;
Geist der Vergangenheit!
Wehest voll Innigkeit,
Weckst mir im Innern
Leises Erinnern.
Muß der Tage wieder denken,
Da ich noch ein Knabe war -... -
Traute Waldbank, liegst in Trümmer
Ganz zerfallen, kalt und naß,
Wo ich in des Mondes Schimmer
Oft mit der Geliebten saß!
Hat muthwill'ge Hand zerschlagen
Dich? der Schnee dich eingedrückt?
Die noch jüngst in Sommertagen
Eine holde Last beglückt.
Daß so niedrig du... -
In Abenddämmerung verschwimmt
Gebirg und Thal gemach,
Der Stern der Liebe still erglimmt,
Und leiser geht der Bach.
Mit süßem Heimweh denk' ich dein -
Kaum daß ich mich entfernt,
Von dir, mein All', getrennt zu sein
Mein Herze nimmer lernt!
Mir ist, als müßt' ich... -
Rößlein! Lauf' im Mondenschein,
Führe mich zur Lieben!
Jahre scheinen mir's zu sein,
Daß ich von der Trauten mein
Schon hinweggeblieben.
Rößlein! Jeder Schritt von dir
Ist dem Herzen Segen,
Immer näher pocht es ihr,
Will die Brust zersprengen schier
Mit den... -
Mitternacht ist längst verflossen -
Es erlosch der Lampe Licht;
Halt' die Augen festgeschlossen,
Aber schlafen kann ich nicht.
Nicht weil Kummer, oder Sorgen
Mich bedrücken; 's ist allein,
Weil ich selig denke: Morgen,
Liebste, bist du wieder mein!... -
Gegrüßt in der Erinn'rung Schimmer
Du Kämmerlein, so schlicht und traut!
Hier wohnte sie, die nun für immer
Mein eigen ward, als holde Braut!
Du neidest nicht die Sammttapeten
Dem städt'schen Prunkgemach' - beglückt
Ist dieser Raum, den sie betreten
Und unvergänglich ausgeschmückt!
... -
Friede sei in allen Reichen!
Sei geschlichtet jeder Streit! -
Seht! es pflanzt Vergänglichkeit
Wiederum als Siegeszeichen
Ihr zerriss'nes Banner auf! -
Eine Dohle sitzt am Knauf
Und es krächzt ihr Feldgeschrei
Uns ein spöttisches: Vorbei!
Diese Blätter, die umschattet...