Feodor Löwe

  • Aus des Baches duft'gem Blüthenrahmen,
    Aus den Wellen lächelt mir dein Bild,
    Alle Lüfte rufen deinen Namen,
    In den Sternen prangt er, klar und mild.

    In den Wolken glaub' ich dich zu sehen,
    Auf den Bergen, tief im...

  • Kannst du den Sprosser deshalb schelten,
    Daß er an seines Weibchens Nest
    Aus liederreicher Brust die Töne
    Wie Trauersänge schallen läßt?

    Daß er voll unbekannter Sehnsucht
    In wehmuthvollen Klängen schlägt,...

  • O forsche nicht dem Grame nach,
    Der dumpf auf meiner Seele brütet!
    Leg' deine Hand, sanft auf mein Haupt,
    Und jeder Sturm hat ausgewüthet.

    Dann aus geriß'nen Wolken schaut
    Des Mondes Halbscheid ruhig nieder;...

  • Sie kniete am Altar voll Frömmigkeit,
    Bleich war ihr Angesicht und schwarz ihr Kleid;
    Ihr sanfter Blick war niederwärts gesenkt,
    Ihr reiner Geist zum Urgeist hingelenkt.

    An einen Pfeiler, stummgelehnt von fern,
    ...

  • Und wieder singt die Nachtigall
    Ihr allerschönstes Lied der Nacht,
    Und wieder sind die Sterne all'
    Wie meine Sehnsucht aufgewacht.

    Ich streife still durch Busch und Strauch.
    Allein! - so ist mir wohl fürwahr!...

  • Schön ist der Mond,
    Der nächtlich einsam wallt,
    So schön bist du!
    Doch auch so ernst und kalt.

    Mein Herz ein See,
    In dem dein Bildniß ruht.
    Und bist du nah,
    So wechselt Ebb' und Fluth....

  • Dein Blick hat von der Stirne mir
    Die Falten weggewischt,
    Die welken Blumen in der Brust
    Mit süßem Thau erfrischt.

    Dein Wort hat aus der Seele mir
    Den Mißmuth weggescheucht,
    Wie Nebel bei des Windes Hauch...

  • O traue nicht der Farbe meiner Wangen,
    Die meines Lebens frühes Abendroth,
    Ein letztes Glüh'n - der Tag ist schon vergangen,
    Bald naht die Nacht und Alles stumm und todt.

    Dann sind verklungen alle meine Klagen,
    Die...

  • Du fragst mich, was mir fehle,
    Was mich so traurig stimmt,
    Du fragst, was meiner Seele
    Den Ton der Freude nimmt.

    Ich darf dir doch nicht klagen
    Das Leid, das mich umgibt,
    Ich darf dir doch nicht sagen,...

  • In tiefer Nacht, vor deinem Haus
    Stand ich in stiller Lust;
    Scharf war die Luft, den Mantel schlug
    Ich um die heiße Brust.

    Ich schaute sinnend, unverwandt
    Nach deinem Fenster hin;
    Mit mir des Mondes...