Vor uns her
Trottet der Führer: schwatzend
Und wiederkauend, ein kläglich-drolliger Staarmatz,
Den Noth und Hunger Weisheit gelehrt!
Ich aber –
Ich lausch’ ihm nicht: was sollen mir Namen, wo
Das Schicksal riesengroß sich eingezeichnet,
Und lapidar der Tod
Sein schwarzes „Amen!“ schrieb in’s blühende Leben?
Sein ist
Noch heut’ Pompeji – und wenn auch
Dem Licht gegeben – sein ist’s
Und seine Medusenzüge trägt’s,
Die herzbeklemmenden, wahnsinnstarren,
Die fürchterlichen Züge des Todes!
Ihr habt ihm’s
Vom Herzen geraubt und dem Schooß der Verwesung entrissen,
Mit wühlender Neugier habt ihr’s
Emporgehoben und sein Riesenwerk
In eurer Sprache getauft,
Und seine Riesenthat
Mit euren Spaten besudelt –
Ihr Thoren – ihr Pygmäen – und er litt’s!
Er litt es und spie euch wie zum Hohn
Noch Euresgleichen herauf:
Vermorschte Kadaver und
Entflieh’nde, die um eines Schrittes Breite
Wie Bestien gekämpft;
Vergessene Götter,
Gestürzte Altäre
Und das, worum ihr noch heute kämpft
Und mordet, und im Schweiß eures Angesichtes
Euch mühen werdet durch alle Zeiten – Brot....
Ihr aber,
Ihr trippelt nun durch seine Ruinen,
Und staunt,
Und schaudert,
Und fühlt nur Ein’s nicht: seinen göttlichen Hohn!
Und deutet nur Ein’s euch nicht: das trauernde Mahnen
Der holden Natur, darein ihr dies Zerrbild gestellt,
Die mütterlich
Den Tod euch verhüllt und über
Die Schrecken der Tiefe die schimmernden Meere gespannt,
Mit liebreichem Sonnen-Antlitz
Euren kindischen Hochmuth schaut
Und herübergrüßt wie versöhnend
Mit dem grünen Sorrent und dem prächt’gen Camaldoli!