Von silbernen Mondesflittern

Von silbernen Mondesflittern
Durchleuchtet träumt das Meer,
Die Lüfte beben und zittern
So heiß und traumesschwer.

Aufsteigt aus des Gartens Tiefe
Der blüh’nden Magnolien Duft —
Ein Hauch, betäubend, als schliefe
Darin des Südens Luft;

Der Liebe beklemmender Schauer,
Die schwüle Narkose der Lust,
Und süß gebundene Trauer
Einer stummen Menschenbrust....

Könnt’ ich euch Sprache verleihen,
Ihr schimmernden Kelche, ihr,
Ihr würdet vor Sehnsucht aufschreien,
Vor Wonne schluchzen, gleich mir!

Collection: 
1892

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