(Von Guercino.)
Im weißen Jungsrau’n-Kleide,
Das Lämmchen an der Seite
Erwartet sie den Tod –
Es weh’n wie seid’ne Flocken
Die goldig-braunen Locken
Um ihrer Wangen Roth.
Im Aug’ ein schüchtern’ Fragen,
Halb Wonne und halb Zagen,
Als ging’s zu einem Fest –
So kindlich und vertrauend,
So hold und arglos schauend,
Wie Unschuld schauen läßt!
Weich spielt die Hand im Felle
Des Lämmchens, das ihr helle
Und klug in’s Antlitz blickt:
„Was wird’s nun mit uns Beiden?
Giebt’s Freuden oder Leiden?“
Ei, was uns Christus schickt!