Zu einer Weihnachtsfeier von Deutschen in Rom.
Gleich losen Blättern hat aus allen Weiten
Des Schicksals Wirbel uns hiehergeführt,
Um launisch und vielleicht für alle Zeiten
Uns auch zu trennen; Flüchtigkeit berührt
Mit eh’rnem Scepter alle Daseinswonnen
Und was an Glück wir unser oft geglaubt:
Ein Hauch des Schicksals – und es war zerronnen,
Ein „Nein!“ des Himmels – und es war geraubt!
Doch wo, wie hier, der Andacht glühend Streben
Vor einem Ewigen betrachtend steht,
Des Menschensohn’s Trophäen stolz sich heben
Und Heldenstaub um morsche Trümmer weht,
Dort weiht Erinnerung für alle Zeiten
Selbst flücht’ger Stunden wesenlosen Reiz –
Wie Schaum zerfließen uns’re Eitelkeiten,
Doch ewig sind die Trümmer und das Kreuz!