Wo sich Weidenlaub zum Dache bog
Und durch Nacht ein stilles Wasser zog,
Trieb ich lange schon den müden Kahn,
Meiner Sorge schweigend untertan.
Meine Ruder taucht’ ich in die Nacht –
Ob mir nie ein freundlich Ufer lacht?
Plötzlich Laub und Dunkel aufgetan,
Und ich schwamm auf lichtbeglänzter Bahn:
Aus des Ufers dunklem Wiesengrund
Prallte blendend weiß ein Säulenrund;
Laut davor in weh’ndem Fackelglanz
Schwang bekränzte Jugend sich im Tanz.
Lachen schallte, und die Zither klang;
Über Blumen wiegte sich Gesang –
Dank und Jubel mir im Herzen quoll;
An die Ruder griff ich freudevoll – –
Da – bevor ich noch den Kahn gewandt,
Hielt ein andres Bild mich festgebannt:
Spiel und Tanz auch drunten in der Flut,
Marmorblinken auch und Rosenglut.
Aber drunten in geheimen Glanz
Lautlos alles – stumm – ein Schattentanz.
Nah dem Glück, das mich empfangen will,
Steht mein Herz in bangem Zweifel still.
Welches ist das Ziel, das mir ersehn,
Und wo wird sich’s seliger ergehn:
Droben, wo die helle Zither klingt?
Drunten, wo sich stumm der Reigen schlingt?