Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände

Glück?! Wie oft rang ich nach dir die Hände,
Bebend, all’ des stolzen Leides müd,
Daß ein Gott dich mir herniedersende,
Eh’ dies Herz verblutet und verglüht!

Und nun stahlst du wie der West vom Meere
Schwül und heimlich dich in meine Brust,
Ach! und wie die Starre sich auch wehre –
Hinthaut all ihr Trotz in süßer Lust!

Wirst du halten, was du mir versprochen,
Tauscht’ ich Würd’ges um solch’ hohes Weh?
Oder werd’ ich ärmer, qualgebrochen
Heimkehr’n – ach! und elender denn je?!

Collection: 
1892

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