In meinem Stübchen unter Glas
Prangt ein herrlicher Goethe en face.
Sein großer Blick durchsonnt das Zimmer
Wie Erdenluft und olympischer Schimmer.
Nun war ’mal ein rechter Jubeltag;
Ich und mein Schatz wir hielten Gelag,
Schenkten den schäumenden Franzen-Wein
Eins dem andern mit Singen ein,
Kehrten oberst zu unterst die Stuben –
Führten uns auf wie närrische Buben.
Kam die dritte Flasche dran –
Plautz! den Stöpsel halte, wer kann,
Und ein dicker Strahl Champagnerwein
Dem Goethe – pscht! – ins Gesicht hinein! –
Wir schweigen beide und fühlten beklommen:
Hat er uns das wohl übelgenommen?
Da lacht’ er mit seinen zwei Sonnen darein:
Und ihr wollt Goethekenner sein?!