Träufle, mein süsses Mädchen, diese Thräne
Auf die silberne Leier deines Stolberg!
Siz auf meinen Knien, und laß die Thräne
Ueber die Wange
Deines Geliebten rinnen auf die Saiten,
Daß sie beben, wie deine Busenbänder,
Und daß meine Thräne mit deiner Thräne
Tönend sich mische.
Thräne der Liebe, ach! der stummen Wonne
Thräne! könt' ich sie fassen und verwahren!
Und mit ihr den ersten der Küsse, da du
Schüchtern dich umsahst,
Dann um den Hals mir fielst, und sanft erröthend
Deine Lippen an meine Lippen drücktest!
Unsre Seelen huben sich auf der Liebe
Seufzer, und schwebten,
Wonneberauschet, auf des Kusses Flügeln,
Wie, auf Hauchen des Westes, süsse Düfte
Um die Wangen röthlicher, Thaubenezter
Blüthen des Apfels!