Ich hab ein Bächlein funden
Vom Städtchen ziemlich weit,
Da bin ich manche Stunden
In stiller Einsamkeit.
Ich thät mir gleich erkiesen,
Ein Pläzchen kühles Moos;
Da siz' ich, und da fliessen
Mir Thränen in den Schooß.
Für dich, für dich nur wallet
Mein jugendliches Blut;
Doch, leise nur erschallet
Dein Nam' an dieser Flut.
Ich fürchte, daß mich täusche
Ein Lauscher aus der Stadt;
Es schreckt mich das Geräusche
Von jedem Pappelblatt.
Ich wünsche mir zurücke
Den flüchtigsten Genuß;
In jedem Augenblicke
Fühl ich den Abschiedskuß.
Es ward mir wohl und bange,
Als mich dein Arm umschloß,
Als noch auf meine Wange
Dein leztes Thränchen floß!
Von meinem Blumenhügel
Sah ich dir lange nach;
Ich wünschte mir die Flügel
Der Täubchen auf dem Dach;
Nun glaub' ich zu vergehen
Mit jedem Augenblick.
Willst du dein Liebchen sehen,
So komme bald zurück!