Aus: Der Aufbruch des Herzens
I.
Es hat der Tag in dir sein Lied gesungen,
in dich geflüchtet blüht er auf als Licht,
des Himmels Bläue, die sich nie erschwungen,
an deines Auges Stern erlöst zerbricht.
Du bist von allem, was da ist, durchdrungen.
Gott selber flüchtet in dein Angesicht,
in dir hält er die Schöpfung leis umschlungen,
an deinen Wesen lernte er Verzicht.
Verzicht? ... Du bist ihm selige Erfüllung.
Du bist ihm tiefen Schlafs zarte Umhüllung,
des tiefen Schlafes, dessen Gott bedarf,
der seines Namens müd, verarmt, beraubt
sich längst verdammt, verschrieen und verwarf -
Du sei um ihn, daß er sich selber glaubt.