Mondnacht

Wenn wir durch die Dünen gehn,
Liebste mein,
Sterne schon am Himmel stehn, -
Mondenschein, -
Rauscht leise nur das Meer,
Trägt uns alte Lieder her.

Und die Lieder seltsam klingen,
Liebste, du,
Nixen, glaube ich, sie singen,
Hör' nur zu! -
Ach wie ist die Nacht so still,
Alles nur noch schlafen will.

Unsre Hände haben sich verschlungen,
Liebste, wie?
Eben Seufzer sind zu mir gedrungen,
Hörst du sie?
Kleine, hast wohl nicht gedacht,
Wie verräterisch die Nacht!

Unsre Lippen werden sich nun finden.
Liebste, ja,
Deiner Liebe Tiefen zu ergründen,
Bin ich nah!
Sieh, da taucht der Mond ins Meer! -
Stille, Dunkel rings umher .....

Collection: 
1915

More from Poet

  • Poesie am Kaffeetisch,
    Weh, ward heut gefordert,
    Und zu manchem schnellen Vers
    Wurde ich beordert.

    Reimte, wie ichs grade fand.
    Wenig wollt es taugen:
    Auf die Feder schauten mir
    Lachend Frauenaugen!...

  • O küsse mich! - und immer, immer wieder
    Erquicke mich mit deiner Liebe süßem Trank!
    Dann sinken meine müden Augenlider,
    Und durch mein ganzes Wesen zieht es sehnsuchtskrank.

    Dann schau ich ferne, blaue Bergeshöhen
    In einem...

  • Hätt' mich nicht die Not getrieben,
    Wär' ein Engel mein geblieben!

    Wär' das Sterben nicht so feige,
    Tranken wir des Glückes Neige!

    Forderte uns nicht das Leben,
    Hätt's uns keine Not gegeben!

    Sollt' ein Gott im...

  • Herbstlaub tanzet gelb im Wind, -
    Wandrer ziehn in Nebelschleiern
    Dahin, wo die Toten sind.
    Darum will auch ich nun feiern.

    Rosen stell ich vor mich hin,
    Und ein Liedchen spiel ich leise, -
    Ach, du ferne Sängerin,...

  • - - Das also ist der Liebe Tod? -
    Den hatt' ich mir ganz anders vorgestellt:
    Ich dachte mir, die ganze Welt
    Müßt öde sein und kalt vor Gram und Not. -

    Ich dachte an zerrauftes Haar,
    An Tränenströme ohne Ende,
    An...