Immer seh' ich Sie, wie eigen,
Wie so hold Sie vor mir stund,
Sich voll Anmut mir verneigen;
Gar so lieblich sprach Ihr Mund.
Kaum vernahm mein Ohr bescheiden
Was die Lippe lieblich sprach,
Auge wollt' an Ihr sich weiden
Und so zog das Herz ihm nach.
Und ich mußte doppelt schweigen
Was ich auch dabey empfand:
Denn es waren zu viel Zeugen,
Aller Blick' auf uns gewandt.
Ach wie gern wär' ich zu Füßen
Ihr gesunken, wonnentzückt:
Ihres Kleides Saum zu küssen
Hätte mich zum Gott beglückt!