Alfred Meißner

  • Ich war ertrunken in des Todes Wogen
    Und wieder auferwacht im ew'gen Lichte,
    Rings um uns stand die Wahrheit der Gedichte -
    Ich sah mit dir herab vom Himmelsbogen.

    Da in der Tiefe kam ein Stern gezogen,
    Ein Stern,...

  • Ich träumte lang und war der Schmerzen Beute
    Ich bin erwacht und fühle mich genesen,
    Ich harre dein – wann kommst du süßes Wesen?
    Schon hallt von Dom das stille Nachtgeläute.

    Sieh wie mein Stübchen prangt! heut Morgens streute...

  •  
    Gebrochnes Herz, zerriss'nes Leben,
    Gefallner Engel, stumm und blaß,
    Dem ich an Rosen wollte geben,
    Was eine junge Brust besaß;
    Geliebtes Unglück schöner Tage,
    ...

  • (An H.)

    Eine Silberlichtspur folgt dem Kahn
    In der stillen Nacht auf seiner Bahn -
    So ließ dein Erscheinen eine helle
    Spur in...

  • Du, meine schöne junge Rose,
    Die mir an's Herz das Schicksal warf,
    Daß nun das Herz, das hoffnungslose,
    Nicht mehr in sich verzagen darf,

    Du bringst mir meinen Frühling wieder,
    In frische Purpurglut getaucht,...

  • Du schöner, friedvoller Abend,
    Du strömest dich aus in Licht
    Die Herzen alle erlabend,
    Nur meines, nur meines nicht.

    Der Strom mit den tausend hellen
    Goldlichtern rauschet so süß,
    Es ist als gingen die...

  • Du bist so schön! Dürft' ich dir sagen
    Wie tief mein wundes Herz dich liebt,
    Wie es mit Klagen und Verzagen
    Sich schmerzlich dir zu eigen giebt!

    Es ruht im Schatten der Gedanken
    Mein dunkler Geist, ein tiefer See -...

  •  
    Die Lilje in der Gruft
    Geheimnißdunkler Haine,
    Sie hat für ihren Duft
    Den Wald im Mondenscheine!

    Die holde Nachtigall
    Fern, fern von Menschensteigen,...

  • Kein Mitleid! keins! - Behalt's zu eigen,
    Schenk's jenem, der dich drum ersucht! -
    Ich brauch' nur Einsamkeit und Schweigen
    Und beides find' ich auf der Flucht.

    Genesen werd'...

  • Erschrocken fühl' ich, daß ich blute,
    Und weiß doch nicht, woher mir's kam.
    Trüb, todestrüb ist mir zu Muthe
    Und frag' mich selbst: woher mein Gram?

    Braucht' ich nur eine Hand...