Wie mögt ihr doch so froh im Sonnenstrahl,
Vom West gewiegt, ihr grünen Myrthen sprießen,
Und durftet einst ein theures Haupt umschließen,
Dem euer Schmuck den Schmuck des Lebens stahl!
Sie beugte sich gelassen, ohne Wahl,
Doch ward ihr harmlos jugendlich Genießen,
Was ihre Träume märchenhaft verhießen,
Noch früher als die grüne Myrthe fahl.
Und jetzt, wenn liebend meine Blicke brennen,
Wie glänzt ihr Aug' in hellem Jugendschimmer,
Als lernt' Genuß und Traum sie wieder kennen!
So reiches Blüh'n gebührt euch, Myrthen, nimmer,
Denn ihr vereint, was feindlich sich will trennen,
Und trennt, was sich vereinen will für immer.