Nachts wenn alle Rosen weinen,
Weil der Lenz im Sterben liegt,
Möcht' ich dir im Traum erscheinen,
Der ob deiner Wimper fliegt.
Was wir stolz im Busen tragen,
Was im Licht unsagbar ist,
Möcht' ich dich im Traume fragen:
Ob du wirklich glücklich bist?
Ob dich nie ein leises Sehnen
Nach den Sternen übermannt,
Nach dem Einen, den in Thränen
Du einst meinen Stern genannt?
Meinen Stern! Er ist versunken.
Sank auch deiner vor der Zeit?
Oder brachst du schlummertrunken
Schon das Kraut Vergessenheit?
Geisterhafte Wölkchen schweben
Um die feuchte Mondesbahn;
Daß wir beide noch am Leben,
Rührt mich manchmal seltsam an.
Und so manchmal muß ich meinen,
Daß dein Seufzer mich umfliegt,
Nachts, wenn alle Rosen weinen,
Weil der Lenz im Sterben liegt.