1.
Wer dem lieben
Sich verschrieben /
Ist ein unglücks-kind /
Weil sich sehnen
Angst und thränen
Nur in selbem findt.
2.
Alle tage
Sind zur plage
Dem / der liebt / bestimmt /
Nacht und morgen
Bringen sorgen /
Wenn des feuer glimmt.
3.
Manches scherzen
Macht dem herzen
Folgentlich viel pein /
Wenn viel triebe
Dieser liebe
Ganz zuwieder seyn.
4.
Alles lieben
Bringt betrüben
Sorgen / thränen / noth.
Drum so fliehet /
Was euch ziehet
In dem frühen tod.
5.
Ihre gütter
Sind ganz bitter
Und von myrrhen-art /
Ihre blicke
Sind vom glücke
Thränen zugepaart.
6.
Weg o liebe /
Deinem triebe
Bleib ich allzeit feind;
Weil dein schimmer
Doch nur immer
Zum verderben scheint.
(Theil 5 S. 92-93)