1.
Meine liebe geht zu ende /
Und die wollust bindet mir /
Itzt nicht mehr / wie vor / die hände /
Mich verlangt auch nicht nach ihr /
Hab ich doch schon ihrem leben /
Längsten wollen abschied geben.
2.
Sie verführet die gemüter /
Wie ein irrlicht durch den schein;
Der’s nicht weiß / daß ihre güter
Falsch-gemüntzte sorten seyn /
Küsst wohl gar noch ihre stricke /
Als ein sonderbahr gelücke.
3.
Besser bring ich bey den büchern
Meine lebens-stunden zu /
Denn da kan ich mich versichern /
Daß ich nichts verbotnes thu:
Es gehört ohndem das buhlen
Nicht gar wohl auff hohe schulen.
4.
Drum so springt ihr festen schlösser
An der wollust-kett‘ entzwey /
Jtzund seh‘ ich / daß nichts besser
Als die süsse freyheit sey /
Drum so reist ihr wollust-bande!
Meiner seelen gröste schande.
(Theil 4 S. 184-185)