Auf Clelien

Der schönen Clelie stehn alle sünden frey:
Das stehlen, denn sie hat mein herze mir genommen:
Das lügen, denn soe spricht: daß dem nicht also sey;
Das morden, ich bin fast durch sie ums leben kommen;
Die hoffart, denn sie sieht mich offetrmahls kaum an;
Die unbarmherzigkeit, sie achtet nichts mein klagen;
Ja was vor sünden man nur immer nennen kan,
Die kan ich insgesamt von dieser schönen sagen.
(Theil 6 S. 57)

Collection: 
1709

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