Einst, da ich liebte, war ich schön wie Gott
Ja, ich war herrlich, gleich den Ungewittern
Die über welterstarrter Winternot
Erzittern —
Einst, da ich liebte, war mein Mund voll Blut
Und meine Augen glühten gleich Gestirnen
In irrer Glut —
Jetzt geh' ich mit den Dirnen —
Ich nehme die Liebe von jedem Munde,
Ich nehme die Lust zu jeder Stunde,
Ich liege am Grunde
Dort, wo der Ekel ist.
Ich suche — und lache meinem Funde
Zu schlecht für die Hunde
Zum flüchtigen Bunde.
Aber etwas in mir es nimmer vergißt:
Einst, da ich liebte, war mein Mund voll Blut
Und meine Seele schrie in seligem Entstarren
Und eine Welt erstand aus dunkler Glut —
Jetzt bin ich leer — dem Lachen gleich von Narren.