Mir ist als müßtest Du in nächt'ger Stille
Mein irrend Herz, das sich vom Weg verlor,
An Deines Schlummers Pforte pochen hören,
An Deiner Träume friedlich stilles Thor;
Als müßten wild und taumelnd die Gedanken,
Wie in die Nacht ich sie gesandt hinaus,
Als eine Schaar von trunk'nen Schwärmern brechen
In Deiner Seele friedlich Gotteshaus.
Du aber schläfst. Es pocht mein Herz vergeblich,
Und wie die Fluth sich bricht am blum'gen Strand,
So steigt und klimmt die Woge meiner Sehnsucht
Vergeblich auf an Deines Lagers Rand.
Aus: Poetischer Nachlaß
von Freiherrn Karl von Fircks
Leipzig Franz Wagner 1871