Glaube

Warum ist mein Herz so weich?
Warum kann's so leicht vergeben?
Warum schwimmt's in Wehmuth gleich,
Wenn die fremden Lippen beben?

War der Dank mir immer treu?
Hat mir nie ein Blick gelogen?
Trieb mich nicht zu stiller Reu'
Oft ein Wort das mich betrogen?

Wohl geschah's, doch saget, wie
Kann man Gluth der Flamme rauben?
Was ich liebte, log mir nie -
Liebend muß ich ewig glauben!

Collection: 
1844

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  • Du sagst: auf theuren Lippen wiegt
    Sich Deines Lebens Lust,
    Wirst, wenn sich Mund dem Munde fügt,
    Dir erst des Heils bewußt.

    Nicht so entscheidet mein Gefühl,
    Ob's auch von Liebe schwer;
    Ein Kuß gilt mir unendlich...

  • Streife über meine Saiten
    Feuchter Hauch der stillen Nacht,
    Laß die Töne schwellend gleiten,
    Wo der Liebe Sehnen wacht;
    Hebe leicht wie Blüthenflocken
    Mir die losgebund'nen Locken,
    Daß sich rein das sanfte Licht...

  • Liebster ich sterbe!
    'S ist mir so bang und weh -
    Saget ihr Augen,
    Wo ich euch wiederseh'?
    Blüthen und Freuden,
    Küsse und Leiden,
    Alles will scheiden?
    Nun denn Ade!

    Muß ich hinüber,...

  • In Lieb' und Dank sich selig auszudehnen
    Ist meines Herzens heiligster Beruf!
    Ob Himmelslust, ob ungestilltes Sehnen
    Den feuchten Strahl im Seelenspiegel schuf,
    Er thauet kühlend auf die heiße Brust,
    Die der Bedeutung Tiefe sich...

  • Was klopft an die Brust?
    Ist's etwa die Lust?
    Herein, nur herein!
    Doch kann's ja nicht sein -
    Längst wohnte sie dort
    Am heimlichen Ort.

    Was klopft an dem Herzen?
    Sind's etwa die Schmerzen?
    ...