29.
Nun ich dich weiß, bin ich so voll von Liedern,
Wie brünstige Vogelkehle im April,
Die wie ein ewiger Quell mit Perlentropfen
Den Frühlingsrausch der Welt bekränzen will.
Wär ich ein Gott, um jedem der Gedichte,
In die mein Herz sein schnellstes Blut ergoß,
Lebendigen Hauch der Wonne mitzugeben,
Wie sie beim Deingedenken mich durchfloß:
Du müßtest meiner Liebe unterliegen,
So hingerissen wie ein Blatt im Wind!
Wie aber sollten Verse dich besiegen,
Die nicht von Glut und Blicken purpurn sind!